Ein ehemaliger Direktor der Credit Suisse und Drahtzieher in der BVK-Affäre ist wegen Betrugs zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Drei weitere CS-Banker kamen fast alle straffrei davon.

Weil der frühere Credit-Suisse-Direktor Alfred Castelberg mittels manipulierten Börsenkursen die kantonale Pensionskasse BVK und die Gebäudeversicherung um rund 15 Millionen Franken betrogen hat, muss er für vier weitere Jahre ins Gefängnis.

Das Bezirksgericht Zürich verurteilte ihn an Freitag wegen gewerbsmässigen Betrugs und Urkundenfälschung, wie unter anderem die «Luzerner Zeitung» berichtet.

Das Urteil im zweiten BVK-Prozess ist eine Zusatzstrafe zu einem bereits rechtskräftig gewordenen Urteil des Zürcher Obergerichts. Der 59-Jährige Drahtzieher kassierte bereits wegen Bestechungsdelikten eine Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren.

Whistleblower bekommt Prozessentschädigung

Drei weitere Angestellte der Credit Suisse kamen wegen Gehilfenschaft mit bedingten Geldstrafen davon. Ein fünfter Beschuldigter wurde vollumfänglich freigesprochen. Er erhält eine Prozessentschädigung von über 91'000 Franken.

Ihm wurde zugute gehalten, er habe von den Manipulationen zwar gewusst, diese aber nicht in Kauf nehmen wollen. Er hatte die auffällige Transaktion bankintern der Compliance gemeldet.

Freundschaft mit Daniel Gloor

Castelberg war früher eng mit dem kürzlich vom Zürcher Obergericht verurteilten Ex-BVK-Anlagechef Daniel Gloor befreundet. Er betreute zunächst als Direktor bei der Credit Suisse im Auftrag von Gloor Anlagen der BVK.

Castelberg hatte 2001 die Bank verlassen, blieb aber als Direktor der Anlagefirma BT&T weiterhin für die BVK tätig. Die Geschäfte wickelte er nach wie vor über die Bank ab.

Überrissene Kommissionen

Im aktuellen Fall geht es hauptsächlich um überhöhte Kommissionen, welche die Bankmitarbeiter unter Führung von Castelberg zulasten der kantonalen Pensionskasse verrechnet haben.

Alleine bei einer Börsentransaktion im Umfang von rund 115 Millionen Franken wurde der BVK mit sogenannten Kursschnitten eine Kommission von 3,8 Prozent verrechnet anstelle der vertraglich vereinbarten 0,08 Prozent.

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