Der viel beachtete Chef des Bereichs Internetbanking Imran Khan verlässt die Grossbank. Für die Strategie der Credit Suisse ist das ein herber Rückschlag.

Eben gerade noch sagte Imran Khan (Bild) in einem Interview, wie wohl er sich bei der Credit Suisse (CS) fühle. An der Bank möge er die unternehmerische Kultur, schwärmte der aus Bangladesh stammende Chef des Internetbanking der CS.

Nun gilt das alles nicht mehr. Wie das «Wall Street Journal» heute Dienstag schreibt, läuft der CS-Top-Mann zum amerikanischen Internet-Startup Snapchat über. Khan wird dort Strategiechef, wie sein neuer Arbeitgeber gegenüber dem «Journal» bestätigte.

Die Schweizer Grossbank trifft der Abgang Khans gleich doppelt hart.

Türöffner bei Alibaba

Einmal operativ, weil der Banker ein wichtiges Bindeglied der Bank zur aufstrebenden Tech-Szene weltweit war. So hatte der als scheu geltende Bangladeshi entscheidenden Anteil daran, dass die CS beim superlativen Börsengang des chinesischen Internet-Portals Alibaba prominent mit dabei war. Khan hatte schon früh Beziehungen zur Führungscrew von Alibaba aufgenommen und diese über Jahre eng begleitet.

Insgesamt hatte der Tech-Banker für die CS allein in China zehn Börsengänge von Technologie-Firmen begleitet.

Wohl noch schmerzlicher ist der Verlust Khans jedoch auf stratgeischer Ebene. Nach der Vision ihres Präsidenten Urs Rohner versucht sich die CS als Bank des Internet-Zeitalters zu profilieren. Für diese Anspruch standen der dieses Jahr neu in den CS-Verwaltungsrat gewählte Google-Tüftler Sebastian Thrun – und bis heute eben Imran Khan.

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