Der Drogeriekettenbesitzer Erwin Müller stiess mit seiner Klage gegen die Bank J. Safra Sarasin den Skandal um heikle Steuervehikel an. Offenbar scheint er aber nicht mit offenen Karten zu spielen.

Der Drogeriekönig Erwin Müller (Bild) sorgt im Fall Sarasin immer wieder für neue Überraschungen: Erst reichte er gegen die Bank Klage ein und nutzte dafür Sarasinunterlagen, die entwendet worden sind. Dann wird bekannt, dass Müller entgegen seiner Beteuerungen sehr wohl wusste, wie die von Sarasin angebotenen Steuervehikel – die so genannten Cum-Ex-Fonds – funktionierten.

Am Donnerstag schrieb das deutsche «Handelsblatt» nun, Müller habe sich bereits 2010 bei den deutschen Steuerbehörden wegen nicht deklarierter Vermögen anzeigen wollen. Aber: Die Selbstanzeige sei unvollständig gewesen. Müller habe dem Finanzamt nicht alle seine Sarasin-Konten offen gelegt. Er stünde nun unter Schwarzgeldverdacht.

«Herr Müller hat sich entschieden»

Im Zentrum dieser Vorgänge steht auch Eric Sarasin, der Ende Oktober 2014 als Sarasin-Vizechef zurückgetreten war und Müller betreut hatte. Das «Handelsblatt» zitiert aus einem Memorandum von Sarasin, aus dem hervorgeht, dass Müller im Januar 2010 nach Zürich gereist war. «Herr Müller hat sich entschieden, bezüglich seines nicht deklarierten Vermögens bei unserer Bank eine Selbstanzeige bei den deutschen Steuerbehörden zu machen.»

Fünf Sarasin-Mitarbeiter sollen damit beschäftigt gewesen sein, die notwendigen Unterlagen für die Anzeige zusammenzustellen. Sarasin macht in seinem Memo aber auf einen schweren Mangel aufmerksam.

«Keine vollständige Selbstanzeige»

«Es ist wichtig zu beachten, dass Herr Müller keine vollständige Selbstanzeige machte, sondern nur eine teilweise», er. Dann folgt laut «Handelsblatt» ein Hinweis, wo weitere Unterlagen zu finden seien.

Weder Müller noch die Bank Sarasin hätten auf Nachfrage Stellung nehmen wollen, hiess es in dem Bericht weiter.
Sowohl Müller wie auch der Investor und frühere AWD-Mitbesitzer Carsten Maschmeyer klagen gegen die Bank J. Safra Sarasin.

Sie hatten in die Fonds investiert, die eine Steuerlücke im deutschen Gesetz ausgenützt hatten. Diese Lücke war 2012 geschlossen worden und die Investoren verloren ihr Geld – mehrere zig Millionen Euro. Müller und Maschmeyer behaupten, sie seien von Sarasin nicht vollumfänglich über die Risiken dieser Investments orientiert worden.

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