Bald lanciert auch die Genossenschafts-Gruppe ihre eigene digitale Brieftasche. Die hat das Zeug dazu, das Geschäft mit dem bargeldlosen Bezahlen kräftig aufzumischen.

Eigentlich ist das Projekt innerhalb der Migros-Gruppe streng geheim. Doch nun gab die Migros Bank erstmals konkrete Hinweise darauf, wie weit das «Mobile Payment am Point of Sale», wie die Neuerung im Fintech-Jargon heisst, schon gediehen ist.

Konkret geht es darum, dass Kunden des Retail-Konzerns und seiner Bank Gelegenheit bekommen, an den Migros-Kassen mit dem Handy statt mit Bargeld zu bezahlen. Möglich macht dies die bereits bestehende Migros App, die mit dieser zusätzlichen Funktion immer mehr zur digitalen Drehscheibe avanciert.

Schon bald soll es damit losgehen. «Im zweiten Semester 2015 wird die Migros Bank als neuer Bezahlkanal in die Migros App integriert», teilte die Bankentochter der Migros-Gruppe heute im Rahmen ihrer Bilanzmedienkonferenz mit.

Sie bestätigte damit Gerüchte rund ums neue digitale Portemonnaie, die bereits letzten Dezember kursierten.

Über 1 Million Nutzer

Mit diesem Sommer dürften demnach die Dinge im Schweizer Mobile-Payment-Geschäft erst so richtig in Bewegung geraten. Denn mit der Mobile Payment Funktion hätten ab sofort nicht nur die 800'000 bestehenden Migros-Bank-Kunden die Möglichkeit, an den Migros-Kassen mit dem Handy zu bezahlen.

Als potenzielle Nutzer des Bezahl-Kanals kommen noch die auf rund 500'000 geschätzten Personen hinzu, welche die Migros App schon heute nutzen – etwa zur Teilnahme an Treue-Programmen oder als virtuellen Einkaufszettel.

Neues Schwergewicht

Genügend Masse also, um der Konkurrenz das Leben schwer zu machen. Umso mehr, als man innerhalb des Konzerns die Kosten tief halten kann. Das ist ein gewichtiger Vorteil gegenüber den bereits letztes Jahr lancierten «digitalen Brieftaschen» Tapit von Swisscom und Twint von Postfinance, bei der mehrere Anbieter mitverdienen.

Wie genau das mobile Bezahlen über die Migros App im Detail ablaufen wird, dazu hält sich die Migros Bank weiterhin bedeckt. Durchblicken liess man beim Institut lediglich, dass die Mobile-Payment-Funktion sowohl auf Android-Smartphones wie auch auf iPhones kompatibel sein soll.

Sparen beim Geldausgeben

Mobile Payment ist derweil nicht die einzige Intiative, welche die Migros Bank im digitalen Bereich vorantreibt. Schon heute in Betrieb ist eine eigene «P2P»-Lösung. Wie auch finews.ch berichtete, können damit in der ganzen Schweiz Zahlungen von Handy zu Handy vorgenommen werden.

Ebenfalls bereits lanciert hat dieBank eine digitale Funktion zum «Rundungssparen». Nach den Worten von Migros-Bank-Chef Harald Nedwed eigentlich ein blosses «Gadget», ermöglicht die Lösung das Sparen beim Geldausgeben: Bei Online-Zahlungen wird stets zu nächsten Betrag aufgerundet – und die Differenz auf ein Sparkonto überwiesen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.3%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
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  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
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