Bereits Ende Februar soll das neue Steuer-Abkommen mit Italien unter Dach und Fach sein. Bis dahin hält die Zitterpartie für die Schweizer Banken an.

Der langwierige und zuweilen mit harten Bandagen geführte Steuerstreit zwischen Italien und der Schweiz steht offenbar kurz vor seiner Beilegung. Bereits Ende Februar soll das revidierte Doppelbesteuerungs-Abkommen mit dem südlichen Nachbarn unter Dach und Fach sein, berichtet das Branchen-Portal «Tax News».

Das Abkommen soll unter anderem den automatischen Austausch von Informationen über Bankkunden-Daten (AIA) zwischen den beiden Ländern gemäss dem neuen OECD-Standard regeln – und zwar ab dem Moment der Unterzeichnung. Allerdings sieht das Vertragswerk noch eine zweijährige Frist bis zur vollen Umsetzung vor.

Steuersünder einkesseln

Bereits Anfang Januar hatte die «Neue Zürcher Zeitung» vermeldet, dass das revidierte Doppelbesteuerungs-Abkommen mit Italien weit fortgeschritten sei. Die Verhandlungen dazu hatten die letzten drei Jahre in Anspruch genommen.

Mit dem Abkommen gelänge es der Schweiz, in Kürze von der «Schwarzen Liste» der Italiener gestrichen zu werden – und das noch bevor ein weiteres Amnestie-Programm für italienische Steuersünder Anfang März endet.

Die italienischen Steuerbehörden wären ihrerseits in der Lage, Steuerflüchtlinge «einzukesseln», wie das Portal schreibt. Einerseits erhielten sie Informationen über deren Konti in der Schweiz, anderseits böten sie im Inland die Offenlegung zu reduzierten Bussen an.

Mehr Rechtssicherheit

Schweizer Banken hingegen dürften endlich auf Rechtssicherheit und einen erheblich verbesserten Zugang zum italienischen Markt hoffen. Insbesondere würden die Institute und ihre Mitarbeiter nicht mehr für Steuervergehen ihrer italienischen Klientel zur Rechenschaft gezogen werden.

Noch ist es indes für Schweizer Banken zu früh zum Aufatmen. Das zeigte jüngst das Beispiel der Credit Suisse (CS). Wie auch finews.ch berichtete, durchsuchte die italienische Polizei letzten Dezember die Räumlichkeiten der Grossbank in Mailand.

Razzia gegen 1000 Italiener

Laut Medienberichten stand die Razzia bei der CS in Milano in Zusammenhang mit einer grossangelegten Untersuchung wegen Steuerdelikten gegen rund 1000 vermögende Italiener.

Die Zitterpartie für die Schweizer Bankbranche endet demnach erst, wenn die Tinte auf dem Vertrag trocken ist.

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