2016 steht in London Tausenden von UBS-Mitarbeitern eine grosse Zügelaktion bevor: Die Grossbank bezieht dort einen neuen Standort. Das erweist sich schon jetzt als ein gutes Geschäft.

Die Zeiten sind vorbei, als sich die UBS in den Finanzmetropolen dieser Welt grossartige Paläste aufstellen liess, um ihren Anspruch in der Finanzwelt Geltung zu verschaffen. Ihr neues Hauptquartier im Broadgate-Komplex (Bild) im Londoner Finanzdistrikt wird sie 2016 «nur» als Mieterin beziehen – und Tausende Mitarbeiter dorthin verschieben.

Doch das muss, wie sich zeigt, kein Nachteil sein.

Mieten, wenn die Kanonen donnern

Wie nämlich die Agentur «Bloomberg» berichtet, bewies die Schweizer Grossbank beim 2012 eingegangen Mietvertrag ein glückliches Händchen. Sie liess sich damals eine Miete von rund 55 Pfund – umgerechnet 73 Franken – pro Quadratfuss Fläche zusichern. Ein Quadratfuss entspricht 0,093 Quadratmeter.

Das erschien den Eigentümern des Komplexes ein gutes Geschäft, war doch damals der Immobilienmarkt in der Hauptstadt Grossbritannien wegen den Nachwehen der Finanzkrise unter Druck geraten.

Preise klettern rasant

Doch inzwischen hat sich insbesondere die britische Finanzindustrie erholt. Die Preise im Londoner Büro-Markt schiessen angesichts des knappen Platzes in die Höhe.

Inzwischen werden in der «City» 11 Franken pro gemieteten Qaudratfuss mehr bezahlt, als sich die UBS für sich ausbedungen hatte. Und dieses Jahr sollen die Mietpreise nochmals um 12 Prozent zulegen.

Das neue Hauptquartier der UBS in London wird voraussichtliche Mitte 2015 fertiggestellt sein. Ende 2016 werden nach nicht weniger als 6'000 UBS-Angestellte mit dem Umzug in die nagelneuen Büros beginnen, wie «Bloomberg» weiter berichtet.

GIC mit von der Partie

Eingefädelt hatte die Grossbank den Miet-Deal schon im Jahr 2010. Vermieter in dem grössten Leasing-Abkommen in London seit 2002 sind British Land – und der Singapurer Staatsfonds GIC. Das ist in diesem Zusammenhang ein pikantes Detail, denn GIC ist gleichzeitig grösste Aktionärin der Schweizer Grossbank.

Dass die Mieteinnahmen des neuen Gebäudes im Vergleich zum heutigen Umfeld unterdurchschnittlich ausfallen, dürfte wohl auch dem Staatsfonds nicht entgangen sein. Allerdings hat GIC schon einigen Langmut mit der UBS bewiesen – seit dem Einstieg bei der Grossbank im Jahr 2007 hat sich deren Investment mehr als halbiert.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.36%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.8%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.83%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.38%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
pixel