Einer der profiliertesten Fusions-Spezialisten der Schweiz wechselt zu einem grossen Wirtschaftsprüfer. Er nimmt dabei sein eingespieltes Team gleich mit.

Er gehört zu den umtriebigsten Investmentbankern auf dem Platz Zürich und hat in seiner Karriere mehr als hundert teils hochkarätige Deals in der Schweiz abgewickelt. Dabei diente Ronald «Roni» Sauser (Bild) zahlreichen Häusern – zuletzt der europäschen Investmentbank Leonardo & Co. als deren Schweiz-Chef.

Nun zieht er nochmals weiter. Wie die Buchprüfungs- und Beratungsfirma Ernst & Young (EY) am Dienstag mitteilte, übernimmt der 61-jährige Sauser dort die Leitung der strategischen Beratung von Grosskonzernen bei Übernahmen und Fusionen (M&A). EY rüstet sich damit «für die Zukunft und weiteres Wachstum», wie es vielversprechend heisst.

Weit unsicherer ist dabei die Zukunft von Leonardo & Co. in der Schweiz. Sauser nimmt nämlich sein bewährtes M&A-Team gleich mit, das seit seinem Antritt bei Leonardo im Jahr 2011 für eine starke Präsenz im Schweizer Investment-Banking sorgte.

Ein Team von Nomaden

Spezialität des Teams war es, Kunden zu helfen, Firmen zu kaufen oder zu verkaufen und den Kunden das dazu nötige Kapital zu beschaffen. Das können Bankkredite sein, Mezzanine-Kapital, hybride Kredite oder Anleihen.

Leonardo & Co. ist mehrheitlich im Besitz von führenden europäischen Unternehmern, darunter CNP (Albert Frère), Eurazeo (Michel David-Weill), Exor (Agnelli) und Torreal (Abelló). Ebenfalls beteiligt sind der deutsche Versicherungskonzern Allianz und die italienische Kleiderfirma Benetton.

Vor vier Jahren gelang der Bank hier in der Schweiz ein Coup: Nachdem sich die deutsche Bank Sal. Oppenheim in Auflösung befand, konnte Leonardo deren Schweizer Corporate-Finance-Sparte übernehmen – mit Sauser an der Spitze.

Das Team «Sauser» hatte sich dabei schon in den neunziger Jahren formiert und zog seither durch die Institutionen. Sauser selber hat eine wechselvolle Finanz-Karriere hinter sich: Der gebürtige Solothurner, dessen Bruder Ralph P. Sauser als Chef der Zürcher Bank von Roll amtet, lernte sein Handwerk bei der Credit Suisse und der UBS.

Alte Bekannte im Prime Tower

Es folgten Tätigkeiten beim Buchprüfer Arthur Andersen – und EY. Für den Berater war Sauser also schon einmal tätig, bevor er dann zur Privatbank Sal. Oppenheim stiess.

Offenbar bestanden auf dem ohnehin schon übersichtlichen Zürcher Finanzplatz zwischen dem profilierten Banker und dem grossen Berater schon lange enge Banden. Wie in der Szene kolportiert wird, spielten diese auch während Sausers Zeit bei Leonardo & Co. eine Rolle: So soll Sauser 2011 eine treibende Kraft hinter dem Umzug von EY aus der Zürcher Innenstadt in das Gebäude unmittelbar neben dem brandneuen Prime Tower in Zürich-West gewesen sein.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.34%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.75%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.8%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.46%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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