Die Online-Trading-Bank war von der Aufhebung des Euromindestkurses völlig überrumpelt worden und musste Transaktionen rückwirkend abwickeln. Das interessiert nun die dänische Finanzaufsicht.

Die Financial Supervisory Authority in Kopenhagen hat von der Saxo Bank alle Details zu Transaktionen eingefordert, welche die Bank im Auftrag ihrer Kunden während und nach dem Bekanntwerden des Nationalbank-Entscheids getätigt hatte, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» am Freitag berichtete.

Am 15. Januar hatte die Schweizerische Nationalbank mit der Aufhebung des Euromindestkurses einen Zusammenbruch der Systeme der dänischen Internetbank provoziert. Saxo musste im Nachhinein die Preise bei getätigten Transaktionen anpassen. Ihre Kunden orientierte die Bank über diesen Schritt hingegen erst zwölf Stunden später.

818 Millionen in einer halben Stunde

Manche von ihnen akzeptierten dies nicht und meldeten sich bei der dänischen Finanzaufsicht. Diese befinde sich zurzeit «in einem engen Dialog mit Saxo Bank», teilte die Behörde in einer Email mit.

Saxo sah sich zu diesen Handlungen gezwungen, weil durch den völlig unerwarteten Entscheid zahlreiche Transaktionen ausgelöst wurden, die durch die vorhandene Liquidität nicht hatten gedeckt werden können. Allein in 30 Minuten musste die Bank 818 Millionen Franken für Kunden nachschiessen. Die Bank wies 2013 Vermögenswerte von 4,2 Milliarden Dollar aus.

Saxo sei mit jedem betroffenen Kunden in Kontakt, um die jeweilige Situation zu analysieren und Modalitäten für Rückzahlungen auszuhandeln, sagte Finanzchef Steen Blaafalk. Gleichzeitig rüste man sich gegen mögliche Klagen.

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