Er macht regelmässig Schlagzeilen, sei es als bestverdienender CEO an der Wall Street oder als Badenixe in der «Ice Bucket Challenge». Jetzt verzichtet auf seinen Millionen-Bonus. Oha.

Richard Handler ging vergangenes Jahr «viral» mit seinem Video, in dem er die sogenannte «Ice Bucket Challenge» annahm. Das Video wurde auf «youtube» annähernd 7 Millionen mal angeklickt. Legendär sein Ausruf «Done» (Geschafft) nach einem kurzen Taucher und fluchtartigen Sprung aus seinem mit «viel Eis» gekühlten Jacuzzi.

Einen Wall-Street-CEO sieht man auch nicht alle Tage in Boxershorts mitten in seinem Appartment stehen. Richard Handler schon. Er ist seit 2001 Chef von Jefferies, einer mittelgrosse Investmentbank, die er in den vergangenen Jahren durch allerhand Irrungen und Wirrungen geführt hat.

Schlagzeilen macht Handler in diesen Tagen erneut. Wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtete, schlug der 54-Jährige einen Bonus über 2,2 Millionen Dollar in bar aus – freiwillig. Er habe dem Kompensations-Komitee mitgeteilt, dass der ihm eigentlich zustehende Bonus zurückgehalten werden solle.

Ganz einfach: Ziele nicht erreicht

Auch die Anzahl im Rahmen eines langfristigen Beteiligungsprogramms zugeteilten Aktien seien reduziert worden.
Eine genaue Begründung fehlt für Handlers plötzliche Bescheidenheit.

Doch hat Jefferies 2014 die Ziele nicht erreicht und die Aktie der Muttergesellschaft Leucadia sackte im vergangenen Jahr um 21 Prozent ab, während der Bankenindex im S&P 500 13 Prozent gestiegen war.

Handler, der seine Karriere als Junk-Bond-Trader bei Drexel Burnham startete, ist mit Jefferies reich geworden. Seit er CEO ist, liess er sich für sein Engagement eine knapp Viertelmilliarde Dollar auszahlen. Der Aktienkurs stieg unter seiner Leitung um 154 Prozent, was ihm eine gewisse Rechtfertigung verschafft.

Ein Jahr, 45 Millionen Dollar

Den Vogel schoss er vor zwei Jahren ab, als er mit einem Salärpaket von über 45 Millionen Dollar die CEO der «grossen» Wall-Street-Banken wie Lloyd Blankfein von Goldman Sachs oder Jamie Dimon von J.P. Morgan mit ihren 21 respektive 11,5 Millionen Dollar wie Waisenknaben aussehen liess.

Der Trick von Handler war folgender gewesen: Obwohl Jefferies zehn bis zwanzig Mal kleiner ist als eine Goldman Sachs oder Morgan Stanley verglich die Bank ihre Kompensationspolitik nun plötzlich mit den Salär- und Bonusplänen dieser Häuser.

Bezüglich Boni im Vorkrisenstadium

Der Coup brachte Handler den Ruf «König der Wall Street» ein, rief aber auch Kritiker auf den Plan. Jefferies, so hiess es, befinde sich bezüglich seiner Bonus-Politik noch immer im Vorkrisenstadium.

Die Kritik ist wohl angekommen: Handler nimmt keinen Bonus, wenn Aktionäre in einem Jahr deutlich schlechter abgeschnitten haben. Sein Beispiel wäre durchaus geeignet, auch bei anderen Banken-CEO Schule zu machen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
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