Der Regionalbank am Zürichsee geht es blendend. Umso mehr will ihr Chef David Sarasin das Institut fit für die Zukunft machen – mit unkonventionellen Ideen.

Von Björn Zern, Gründungspartner und Autor von schweizeraktien.net.

Die Bank Linth hat ein blendendes Jahr hinter sich: Die in der Zürichsee-Region tätige Tochter der Liechtensteinischen Landesbank (LLB) erzielte 2014 das beste Ergebnis seit fünf Jahren.

Eine Bestätigung eigentlich, dass sich das Institut auf dem richtigen Weg befindet. Dennoch will David Sarasin (Bild), der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Bank Linth, die Hände gerade jetzt nicht in den Schoss legen.

Vielmehr sieht er den Moment gekommen, um grundlegende Veränderungen anzupacken: Sarasin müsse jetzt auf die «veränderten Bedürfnisse» eingehen, die bei der Kundschaft festzustellen seien.

Senden auf allen Kanälen

Das beginnt mit dem eigentlichen Gesicht der Bank: Sarasin zufolge wird das Institut in Sargans SG im kommenden Sommer «eine neue Generation von Geschäftsstellen» eröffnen. Dabei werde erstmals das klassische Schaltergeschäft nicht mehr im Mittelpunkt stehen. «Wir wollen so noch näher an den Kunden herankommen», erhofft sich der Bank-Linth-Chef.

Aber nicht nur die physische Präsenz der Regionalbank wird überarbeitet. Gemeinsam mit dem Mutterhaus LLB wird auch an einer «Omni-Kanal-Strategie» gearbeitet, wie Sarasin ausführt. «Der Kunde soll selber wählen können, über welchen Kanal er betreut wird. Ziel ist es, unsere Beratungsleistungen über alle Kanäle anbieten zu können.»

Konsequenterweise wird dabei der Ausbau des herkömmlichen Vertriebsnetzes gestoppt. Schon 2013 schloss die Bank Filialen. Nun sagt Sarasin: «Neue Standorte aus eigener Kraft werden wir nicht mehr eröffnen.»

Offen für Übernahmen

Weiteres Wachstum soll künftig von aussen kommen. Die Bank Linth sei bereit für «Kooperationen jeder Art» und auch für Akquisitionen, bekräftigt der Bankchef. Dabei hofft Sarasin nicht zuletzt auf den Effekt der Abkehr der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vom Euro-Mindestkurs.

«Wir rechnen damit, dass der SNB-Entscheid auch zu einer Beschleunigung der Marktbereinigung führen wird. Dies könnte zur Folge haben, dass es neue, interessante Kooperationen gibt», glaubt Sarasin.

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