Der Whistle-Blower Bradley Birkenfeld reist nach Frankreich, um die Behörden in ihren Ermittlungen gegen seine ehemalige Arbeitgeberin UBS zu unterstützen. Was hinter dem Comeback steht.

Der selbst ernannte Whistle-Blower Bradley Birkenfeld (Bild) ist ein gefragter Mann: Bald muss er vor den französischen Richter Guillaume Daieff treten, wie das amerikanische Finanzblatt «Wall Street Journal» (Artikel bezahlpflichtig) kürzlich berichtete. Guillaume leitet im Nachbarland die Ermittlungen wegen mutmasslicher Steuerhinterziehungsdelikte gegen die Schweizer Grossbank UBS. Der Gerichtstermin ist laut Birkenfeld auf den 27. Februar angesetzt.

Laut der Voladung, die der Amerikaner Anfang Februar erhalten haben soll, sei er aufgefordert worden, die Untersuchung durch Bereitstellung von Zeugenaussagen und Dokumente zu unterstützen. Das US-Justizministerium sei über das französische Begehren informiert und wolle Birkenfeld die Reise erlauben, hiess es weiter. Birkenfeld hatte sich zuvor in den USA wegen Trunkenheit am Steuer strafbar gemacht.

No Comment der UBS

Die UBS wollte zu den neuesten Vorkommnissen keine Stellung nehmen. UBS-Chef Sergio Ermotti sagte Anfang letzter Woche, dass die neuen Untersuchungen gegen seine Bank in Frankreich noch in einem frühen Stadium befänden und es daher unangemessen sei, über deren mögliche Auswirkungen auf die Bank zu spekulieren.

Die französische Justiz hatte die Ermittlungen gegen die UBS wegen mutmasslicher Beihilfe zu Steuerhinterziehung 2012 aufgenommen und der Grossbank letzten Dezember eine Kaution von 1,1 Milliarden Euro aufgebrummt.

«Verrat» machte Birkenfeld reich

Birkenfeld half mit seinen Aussagen vor rund sieben Jahren, die Schwarzgeld-Geschäfte seines ehemaligen Arbeitgebers aufzudecken. Dies kostete die UBS im Endeffekt 780 Millionen Dollar.

Birkenfeld wurde zu einer Haftstrafe wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung verurteilt, konnte aber das Gefängnis 2012 mit einer Bewährungsfrist von einem Jahr wieder verlassen. Für seinen «Verrat» kassierte er 104 Millionen Dollar.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.59%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.48%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.39%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.26%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.28%
pixel