Die Privatbank führt ihre Rekrutierungsoffensive bei Kundenberatern fort. Dabei wildert sie auch bei der Schweizer Konkurrenz. Allerdings müssen auch EFG-Banker über die Klinge springen, die den neuen Qualitätsansprüchen nicht mehr genügen.

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Die EFG International will vor allem durch die Rekrutierung von Kundenberatern wachsen, wie aus dem aktuellen Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Man lege einen klaren Fokus auf Einzelpersonen sowie Teams von hoher Qualität, heisst es dort. Im laufenden Jahr habe die Bank bereits einige Berater ins Boot geholt.

Fokus auf Osteuropa und Superreiche

Personelle Ausbaupläne bestehen im Geschäft mit sehr vermögenden Kunden, so die Bank. EFG stellte kürzlich ein fünfköpfiges UHNWI-Team in Zürich ein. Das Team sei im Januar von einer Schweizer Grossbank abgeworben worden, teilte die Bank auf Anfrage von finews.ch mit.

Weiter werde ein auf Ungarn fokussiertes Team noch im März dazustossen und in Zürich ansässig sein. Zusätzliche Kundenberater mit Fokus auf andere zentral- und osteuropäische Märkte würden zudem im Mai in EFG eintreten.

Ausbaupläne auch international

Bei der Bank stehen die Zeichen auch international auf Wachstum. So seien Neuanstellungen unter anderem in Zypern zu erwarten, wo allerdings noch nicht alle notwendigen Bewilligungen für die Eröffnung einer Länderniederlassung vorhanden seien. EFG will Büros in Nikosia und Limassol mit anfänglich vier Kundenberatern im zweiten Quartal 2015 öffnen.

Auf den Bermudas hat die Privatbank kürzlich ebenfalls eine neue Präsenz etabliert. Das neue Geschäft richte sich an eine Anzahl anspruchsvoller Kunden und werde zudem einen starken Fokus auf den Bereich Eigenversicherer aufweisen, so EFG.

Bereits 2014 auf der Jagd

Schon im vergangenen Jahr suchte EFG intensiv nach Kundenberater und tat dies erfolgreich. Im zweiten Halbjahr habe man 25 Neueinstellungen vorgenommen, insbesondere in Asien.

Dort stiess im Februar 2014 Alvin Ma als Head of Emerging Wealth mit Sitz in Hongkong zum Unternehmen. Weiter wurde das Team durch Amrit Uppal als Head of Global South Asian ergänzt.

Verpflichten konnte die Bank auch Rupinder Sehmi und Jagjit Matharu. Und im vergangenen Sommer holte EFG Ana Isabel Gonzalez Encinas an Bord. Die Spanierin leitet den dortigen Desk für Süd-Europa, Afrika und Lateinamerika.

Weiter zog es im Juni Adrian Kyriazi von der Credit Suisse zur EFG. Er trägt dort die Verantwortung für die Region Kontinentaleuropa und Schweiz. (Über die Rekrutierungsoffensive von EFG International lesen Sie hier, hier und hier). 

Schärfere Performance-Kriterien

Dennoch hat sich 2014 laut Geschäftsbericht die Anzahl der Kundenberatern gesamthaft nur um 5 auf 440 erhöht. Dies rührt daher, dass die Bank auch eine ganze Anzahl Berater entlassen hat, die den Leistungs-Kriterien nicht mehr genügten.

«Der Entscheid, sich im zweiten Halbjahr von Kundenberatern zu trennen, die keine genügende Leistung erbringen, wurde im Wissen gefällt, dass die Pipeline gut gefüllt ist», heisst es dazu im Geschäftsbericht.

Selektionsprozess geht weiter

Die Folge: Die durchschnittlichen verwalteten Vermögen pro Kundenberater (unter Ausschluss der 2014 rekrutierten Berater) erhöhten von 174 Millionen auf 217 Millionen Franken.

Die Überprüfung ihres bestehenden Kundenberaterstamms hat EFG offenbar noch nicht abgeschlossen. Auf dem Prüfstand stünden nur knapp profitable Büros sowie die Anzahl Buchungszentren.

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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