Die UBS Frankreich entliess Stéphanie Gibaud, weil sie sich weigerte, heikle Daten zu zerstören. Sie forderte Millionen Schadenersatz – das hat nicht ganz geklappt

Stéphanie Gibaud (Bild) arbeitete 13 Jahre für die UBS in Frankreich. Sie wurde von ihren Chefs massiv unter Druck gesetzt, nachdem sie begonnen hatte, die illegalen Praktiken der Bank in Frage zu stellen. Als sie sich weigerte, vertrauliche Liste der Bank zu zerstören, wurde sie 2012 von ihrem Posten abgesetzt.

Jetzt ist der ehemaligen Direktorin der UBS-Marketingabteilung Schadenersatz wegen «Mobbings» zugesprochen worden, wie die französische Ausgabe von «Metronews» berichtete. Ein Pariser Arbeitsgericht urteilte am Donnerstag, es sei erwiesen, dass die Frau «gemobbt» worden sei.

Kleiner Sieg für Gibaud

UBS Frankreich wurde deswegen zur Zahlung von umgerechnet 32'000 Franken Schadenersatz verurteilt. Gibaud hatte allerdings viel mehr Geld gefordert: Insgesamt 1,8 Millionen Franken, davon 1,2 Millionen Franken wegen Mobbings.

Die Französin war bei der UBS in Frankreich unter anderem für die Organisation von Kundenanlässen verantwortlich, wie auch finews.ch in früheren Berichten mitteilte. Sie spielt eine wichtige Rolle in den Ermittlungen, die nun gegen die Schweizer Grossbank verwendet werden.

Die Frau, die zu viel wusste

In Frankreich erschien sogar ein Buch der ehemaligen Marketing-Angestellte, wie auch finews.ch berichtete. Im Buch «La femme qui en savait vraiment trop» zeichnet sie die UBS-Kulissen der Steuerflucht in die Schweiz.

 

 

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