Bei J.P. Morgan war sie einst eine grosse Nummer. Dann verschwand sie ein Jahr lang von der Bildfläche. Nun steigt sie ins Geschäft mit Krypto-Währungen ein.

Blythe Masters (Bild) galt an der Wall Street lange als eine der Vorzeige-Frauen. Sie besetzte bei der amerikanischen Grossbank J.P. Morgan diverse Top-Posten – unter anderem war sie Finanzchefin der Investmentbank. Zuletzt verantwortete sie gar das globale Rohstoffgeschäft des Bankriesen.

Ihr eigentlicher Ruhm reicht indes weiter zurück: Sie gilt als Erfinderin der Kredit-Derivate (CDS) in den 1990er-Jahren – jenen Finanzprodukten also, die 2007 zum Brandbeschleuniger der Finanzkrise wurden und nicht zuletzt beim Schweizer Rückversicherer Swiss Re einen Milliardenverlust verursachten.

Auszeit genommen

Im April 2014 nahm die Topbankerin bei J.P. Morgen den Hut. Bankchef Jamie Dimon begründete den Abgang damals knapp: Masters habe die Bank über ihre Absicht informiert, die Firma zu verlassen, sich eine wohlverdiente Auszeit zu nehmen und künftige Möglichkeiten zu erwägen.

Weniger als ein Jahr später meldet sich die 46-jährige Finanzfrau zurück. Am Dienstag wurde sie zum CEO der Digital Asset Holdings ernannt, wie das amerikanische Nachrichten-Portal «PR Newswire» mitteilte.

«Enormes» Potenzial 

Die 2014 gegründete Firma entwickelt eine Technologie, welche die sichere und effiziente Abwicklung zwischen digitalen und traditionellen Währungen erleichtern soll. Laut Masters ist das Kosteneinsparungspotenzial für Transaktionen dank dieser Technologie «enorm».

Das Bedürfnis der Unternehmen, Güter in Krypto-Währungen – das prominenteste Beispiel sind Bitcoins – zu handeln, nimmt laut Digital Asset stark zu. Allerdings haben solche Internet-Währungen einen ambivalenten Ruf. Ihnen wird viel Potenzial zugemessen, sie gelten aber auch als intransparent. Die neue Technologie soll letzterem aber entgegenwirken, versprach Masters.

 

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