Die Liechtensteiner Fürstenbank stellte in Asien zuletzt massiv mehr Kundenberater ein. Was sie als nächstes vorhat.

Im Rennen und vermögende asiatische Kunden läuft die liechtensteinische Bank LGT im Windschatten der grossen Schweizer Häuser UBS und Credit Suisse. Was nicht heissen will, dass sich die Fürstenbank zu verstecken braucht.

Seit 2009 hat sie die in der Region verwalteten Vermögen von gut 8 Milliarden auf knapp 20 Milliarden Dollar gesteigert – und rückte damit unter den «Schweizer» Privatbanken der Region auf den vierten Platz hinter Julius Bär auf.

Was das Tempo betrifft, überrundete sie die Bären gar: Laut einem kürzlich auch bei finews.ch veröffentlichten Ranking wuchs LGT letztes Jahr mit 18 Prozent doppelt so schnell wie das Zürcher Traditionshaus. Das widerspiegelte sich auch in der Zahl der Kundenberater: Diese kletterte von 59 auf 80.

Verdoppelung angestrebt?

Wie es nun aus Hongkonger Branchenkreisen heisst, könnte die Fürstenbank 2015 nochmals einen Zacken zulegen: Jenen Quellen zufolge solle sich die Zahl der Kundenberater bis zum Jahresende nochmals verdoppeln.

Auf Anfrage von finews.ch hin enthielt sich die Fürstenbank eines Kommentars. Aus dem Umkreis des Instituts ist indes zu vernehmen, dass das kolportierte Wachstumsziel wohl sehr hoch gegriffen sei. Die Bank wolle in Asien zwar weiter Personal aufstocken. Sie sehe sich aber wie alle anderen Institute mit einem knappen Angebot konfrontiert.

Mit anderen Worten: Wer Talente ins Haus holen will, muss sie jemand anderem abspenstig machen. Laut Medienberichten bediente sich die LGT in der Vergangenheit dazu schon bei den Instituten Hang Seng, Crédit Agricole und auch bei Julius Bär in Hongkong.

Mehr davon hören dürfte man am 23. März: Dann präsentiert das Liechtensteiner Institut sein Jahresergebnis.

Urgestein in der Region

Derweil ist LGT kein Neuankömmling, der nur mit Akquisitionen Fuss fassen kann. In Asien ist die Bank seit rund 25 Jahren ununterbrochen vor Ort und baut auf dieser Basis seit der Jahrtausendwende nach Kräften aus. So erhielt die Fürstenbank 2003 die Banklizenz in Singapur. 2011 eröffnete sie eine Niederlassung in Hongkong.

Das alles hilft, sich lokal zu verzahnen. Wie es heisst, stammen inzwischen fast sämtliche in der Region verwalteten Vermögen von asiatischen Kunden.

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