Die Schweizer Privatbank verliert einen Investmentprofi – ausgerechnet an die von einem Ex-«Bären» geführte Konkurrenz.

Der Kampf um Talente wird im asiatischen Private Banking weiterhin mit harten Bandagen ausgetragen. Institute jagen der Konkurrenz die besten Banker ab – nur um selber Opfer von «Fischzügen» zu werden.

Anfang März musste nun die Schweizer Bank Julius Bär den Abgang eines Top-Manns wegstecken. Wie nämlich das Hongkonger Branchenportal «Asian Private Banker» jüngst berichtete (Artikel bezahlpflichtig), wechselte Christian Müller (Bild links) zur britischen Bank Standard Chartered in Singapur.

Müller, der erst im November 2013 zu Julius Bär gestossen war, hatte dort zuletzt die Anlageberatung am Standort Singapur verantwortet. Wie die Portal weiter schreibt, sei die interne Nachfolge beim Zürcher Traditionshaus schon bestimmt. Julius Bär hat den Bericht nicht bestätigt.

Müllers Profil auf dem Online-Netzwerk LinkedIn lautet allerdings schon auf seinen neuen Arbeitgeber.

Verstärkung für Michael Benz

Der Wechsel kommt nicht von ungefähr. Die Privatbank von Standard Chartered forciert derzeit das Wachstum in Asien – und das ausgerechnet unter der Leitung eines anderen ehemaligen Julius-Bär-Bankers: Der Schweizer Michael Benz will für seine britische Arbeitgeberin insbesondere bei Asiens Superreichen punkten. Dazu ist er auf Jagd nach Finanzprofis mit den entsprechenden Fähigkeiten.

Ins Profil von Benz passte wohl Müller, der unter Schweizer Private Bankern in Asien ebenfalls bestens bekannt ist. Vor seinem Posten bei Julius Bär war er sieben Jahre lang für das Wealth Management der UBS in Singapur tätig; zuvor hatte er unter anderem bei der Credit Suisse Karriere gemacht.

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