Der Chef der UBS-Investmentbank treibt seine Leute unablässlich zu Höchstleistungen an. Trotzdem lassen die Ergebnisse noch Wünsche offen. Doch die Boni sind bei der UBS grosszügiger als bei der Konkurrenz – selbst wenn jene der Credit Suisse höher sind.

Nach den erfolgten Bonus-Zuteilungen für das vergangene Jahr stellt sich die drängende Frage: Welche Investmentbank hat denn am besten gezahlt? Das auf Kadersaläre spezialisierte Unternehmen Emolument hat sich dieser Frage angenommen und die Boni von insgesamt 1'077 in London tätigen Managing Directors erhoben und miteinander verglichen.

Das Ergebnis ist aus Schweizer Sicht so überraschend wie erfreulich: Die UBS-Investmentbank ist die fairste Bonus-Zahlerin in der Londoner City. Dies, obwohl sie nicht die höchsten Boni zahlt.

Fairste Bank 300

Man bemerke den feinen Unterschied zwischen fair und hoch. Emolument stellte für die Beurteilung die durchschnittlichen Bonus-Zahlungen einer Bank in Relation zu den Erträgen aus dem M&A-Geschäft; also den Gebühren, welche Investmentbanker für ihre Beratung in Unternehmensdeals generieren.

Und in diesem Verhältnis zeichnet sich die UBS als fairste Bank aus, vor der Credit Suisse und Rothschild. Ein scharfer Blick auf die Daten zeigt, warum das so ist.

Banken Boni MA 500

Bezüglich Boni rangiert die UBS mit durchschnittlich 195'000 Pfund ( umgerechnet 277'000 Franken) nur an sechster Stelle. Mit 73 Milliarden Pfund an M&A-Transaktionsbolumen bildet die UBS das Schlusslicht der zehn Investmentbanken. Ins Verhältnis (Volumen zum Bonus) gebracht, ergibt dies für die UBS aber den höchsten Wert, womit sich Andrea Orcel als fairster Investmentbank-Chef auszeichnen darf.

Die Credit Suisse als zweitfairste Investmentbank zahlt zwar mit durchschnittlich 215'000 Pfund deutlich höhere Boni an ihre Directors als die UBS. Bezüglich M&A-Transaktionen steht sie mit 86 Milliarden Pfund an Volumen allerdings nicht viel besser da als ihre Lokalkonkurrentin.

Goldman Sachs auf dem letzten Platz

Und der Branchenleader Goldman Sachs? Mit einem Deal-Volumen von 298 Milliarden Pfund liess das renommierteste Wall-Street-Haus die Konkurrenz einmal mehr weit hinter sich. Ihren Directors verdankte es die Bank mit einem durchschnittlichen Bonus von 187'000 Pfund. Folglich landete Goldman Sachs auf der Emolument-Liste der «fairsten« Investmentbanken auf dem letzten Platz.

«Das Verhältnis zwischen Erträgen und Boni ist keineswegs linear», hält Emolument zu der Rangliste fest. Manch eine Bank verdiene weniger als ihre Konkurrentinnen, teile aber einen höheren Anteil der erzielten Erträge als Boni zu.

Das Resultat aus dieser Lohnpolitik: Die Managing Directors der UBS und der Credit Suisse werden am grosszügigsten entlöhnt.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.19%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.77%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.97%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.42%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.65%
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