Eigentlich war Axel Hörger vor fünf Jahren bei der UBS angetreten, um das Geschäft in Deutschland zu expandieren. Stattdessen musste er die Bilanz schrumpfen und Leute entlassen. Jetzt geht er. 

«Als ich gekommen bin, stand die Bank in Deutschland am Rande einer Klippe. Die Moral der Mannschaft war erschüttert. Für Management und Mitarbeiter war diese Zeit ein permanenter Kraftakt», sagt der abtretende Deutschland-Chef der UBS, Axel Hörger (Bild), in einem Interview mit der deutschen Tageszeitung «Die Welt»

Hörger übernahm vor fünf Jahren den Auftrag, die UBS-Strategie in Deutschland zu implementieren, also die Fokussierung auf die Vermögensverwaltung mit wohlhabenden Kunden zu realisieren. Doch zunächst musste er Filialen schliessen und beim Personal zum Rotstift greifen. Insgesamt baute er 10 Prozent der 1'200 Mitarbeitern ab, wie auch finews.ch berichtete.

Ein hartes Pflaster

Weiter war Hörger oberster Verantwortlicher für die im vergangenen Herbst übernommene IT-Plattform aus dem Schweizer Mutterhaus. «Damit sind wesentliche Voraussetzungen geschaffen worden, das Geschäft zu stärken und weiterzuentwickeln», so Hörger weiter.

Allerdings ist es ein offenes Geheimnis, dass Deutschland im Private Banking ein hartes Pflaster ist, besonders für Schweizer Banken, von denen nur die wenigsten wirklich nachhaltig profitabel arbeiten. Auch die UBS hat er vor kurzem die Gewinnschwelle im nördlichen Nachbarland erreicht, wie der oberste Wealth-Manager der UBS, Jürg Zeltner, unlängst in einem Interivew mit finews.ch erklärte

Insgesamt sieht Hörger die UBS in Deutschland nun aber auf gutem Weg. So verzeichnete man nördlich des Rheins in den vergangenen zwei Jahren signifikante Neugeldzuflüsse. Laut Hörger ein Beweis, dass die Kunden der UBS (wieder) Vertrauen. Weiter habe man auch bei der Anlageperformance «dramatisch nachgearbeitet».

Es geht nicht nur ums Geld

Der erst 48-Jährige sieht seine Aufgabe nun als abgeschlossen und verlässt die Bank per Ende dieses Monats. Er will sich Zeit für eine «Phase der Reflexion» nehmen. Es gebe einige Optionen, die er in Ruhe prüfe. «Ich muss an einer Aufgabe auch intellektuell Gefallen finden, es geht nicht nur ums Geld.»

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.34%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.89%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.34%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.65%
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