Die Pläne der Credit Suisse, Jobs von London nach Dublin zu transferieren, nehmen Gestalt an. Es geht um Einsparungen, aber auch um einen Wettbewerb zwischen einzelnen Finanzplätzen.

Es ist eine komplexere Umstrukturierung, welche die Credit Suisse in Planung hat. Sie will Bereiche aus ihrer Division «Prime Services» von London in die irische Hauptstadt Dublin transferieren. Das Vorhaben war bereits im vergangenen Januar publik geworden, wie auch finews.ch berichtet hatte.

Nun sind weitere Details über den Umfang der Zügelaktion bekannt. Gemäss der irischen Zeitung «Sunday Business Post» (Artikel bezahlpflichtig) will die Credit Suisse rund 200 Mitarbeiter umsiedeln. Betroffen seien Händler, die für Hedgefonds Dienstleistungen erbringen sowie Bereiche aus dem Back Office und der IT.

Standortwettbewerb um Banken

Die Credit Suisse will so offenbar Kosten sparen, die wegen der Umsetzung regulatorischer Vorschriften in London massiv steigen. Gemäss dem Zeitungsbericht steht die Bewilligung der irischen Zentralbank noch aus. Doch betreibt der Inselstaat derzeit einen offensiven Standortwettbewerb, Finanzinstitutionen und -dienstleister zum Umzug auf die «grüne Insel» zu bewegen.

So wird die Credit Suisse derzeit auch von der Irish Development Authority unterstützt, wie es weiter heisst. Die Behörde befindet sich auch in Kontakt mit der Deutschen Bank, Bereiche nach Irland zu transferieren.

Ausweichstandorte gesucht

London bleibe zwar das Zentrum für europäischen Aktivitäten, hatte die Credit Suisse im Januar 2015 bekräftigt. Doch sind die Kosten in der britischen Finanzmetropole offenbar nun dermassen zum bestimmenden Thema in der Branche avanciert, dass zunehmend nach Ausweichstandorten vornehmlich für Back-Office-Aktivitäten gesucht wird.

Die Bank Syz zum Beispiel verlagert Teile ihres Asset Managements und des Researches in ihre Geschäftsstelle im schottischen Edinburgh.

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