Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat die Genfer Privatbank Mirabaud Jahreszahlen veröffentlicht. Auffallend ist, dass das Unternehmen expandiert, ohne aber bisher eine Grossakquisition getätigt zu haben. Wie geht es weiter?

Per Ende 2014 beliefen sich die verwalteten und verwahrten Vermögen der Mirabaud-Gruppe auf 32,7 Milliarden Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von 6,7 Milliarden Franken.

Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 32,2 Millionen Franken. Dazu gibt es (leider) keine Vergleichszahl, weil das 1819 gegründete Institut erst nach seiner Umwandlung in eine Aktienkommanditgesellschaft im Jahr 2014 Geschäftszahlen veröffentlichen muss.

«Unsere Ergebnisse entsprechen unseren Erwartungen», sagte Yves Mirabaud, geschäftsführender Partner der Bank und ergänzte: «Sie widerspiegeln unsere Investitionen, die wir bei der Umsetzung unserer Entwicklungsstrategie in den verschiedenen Geschäftsbereichen im In- und Ausland getätigt haben.»

Investitionen in organisches Wachstum

Im vergangenen Jahr investierte die Gruppe in organisches Wachstum. So übernahm die Bank ein Türkei-Team von der Credit Suisse. Weiter schnappte sich Mirabaud drei Südamerika-Spezialisten von der portugiesischen Bank Espirito Santo, wie auch finews.ch berichtete.

Auf Expansionskurs befindet sich die Bank auch in Spanien, wo Mirabaud eine Banklizenz für ihre spanischen Tochtergesellschaften einholte und drei Kundenberater rekrutierte. Insgesamt beschäftigte die Bank Ende letzten Jahres 700 Mitarbeiter – 50 mehr als im Vorjahr. 

Struktur konsolidieren

Auch im laufenden Jahr rekrutiert Mirabaud wacker weiter: So konnte die Bank Anfang Jahr den Aktienstrategen Patrick Huber nach mehr als 13-jähriger Firmenzugehörigkeit bei Lombard Odier abwerben.

Auf grössere Akquisitionen hat die Bank bislang verzichtet. Das dürfte wohl auch so bleiben. Man sei bestrebt, die Struktur nach den getätigten Investitionen zu konsolidieren, sagte Yves Mirabaud.

Ganz ausschliessen will die Bank Akquisitionen aber trotzdem nicht. Gegenüber der Börsenzeitung «Finanz und Wirtschaft» (Artikel kostenpflichtig) sagte Mirabaud am Dienstag: «Wenn wir etwas sehen, das wir mögen, prüfen wir einen Kauf.» Allerdings achte man dabei peinlichst genau auf die Qualität.

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