Die Finnova geht an den bisherigen Grossaktionär über. Zu den Eigentümern der Lenzburger Bankensoftware-Schmiede gehört neu auch die Swisscom. Die Kantonalbanken geben etwas an Einfluss preis.

Im Prinzip ist es eine Übernahme: Der bisherige Hauptaktionär, die deutsche MSG Systems, hat seine Beteiligung am Schweizer Softwareunternehmen Finnova von bisher 46 auf neu 51,4 Prozent ausgebaut, wie die Lenzburger Firma am Freitag mitteilte. Zudem übernimmt MSG-Chef Hans Zehetmaier das Verwaltungsratspräsidium von Jörg Steinemann, der nach 14 Jahren im Amt seinen Rücktritt gibt.

MSG ist seit 2006 an Finnova beteiligt. Jetzt konsolidieren die Deutschen das Unternehmen, das seinen Sitz in Lenzburg hat und über 100 Banken zu seinen Kunden zählt. Mit der Mehrheitsbeteiligung könne MSG sein Lösungsangebot im Bankenmarkt deutlich erweitern, wird der neue Verwaltungratspräsident zitiert. An der Strategie von Finnova ändere sich dabei aber nichts.

Swisscom vertieft Partnerschaft

Mit der Übernahme hat Finnova sowohl Aktionariat und Verwaltungsrat auf eine breitere Basis gestellt. Verbreiterte hat das Aktionariat die Swisscom, welche neu 9 Prozent der Finnova-Aktien hält. Für die Swisscom sitzt nun neu Marcel Walker im Verwaltungsrat.

Walker leitet beim Telekomunternehmen den Bereich Cloud und Data Center Services für Geschäftskunden. Zudem wurde auch Hanspeter Rhyner, der Chef der Glarner Kantonalbank, in den Finnova-Verwaltungsrat gewählt.

Profitieren von Technologie-Kompetenz

Somit seien nun neben den Kundenbanken und dem Management auch beide strategischen Partner der Finnova im Aktionariat und im Verwaltungsrat vertreten, hiess es. Alle Eigentümer würden die Mission des Unternehmens mittragen. An der offenen Partnerstrategie ändere sich nichts.

Finnova-CEO Charlie Matter sagte gemäss der Mitteilung, das Unternehmen profitiere von der Technologie-Kompetenz von MSG und der Swisscom. Gemeinsam werde an den strategischen Projekten wie dem Verarbeitungscenter und an Produktinnovationen gearbeitet.

Zugunsten von MSG und Swisscom haben die Schaffhauser sowie die Schwyzer Kantonalbanken ihre Beteiligungen von 10,6 und 14 Prozent auf jeweils 5,1 Prozent reduziert. Die anderen fünf Kantonalbanken behielten ihre bisherigen Anteile. Zusammen halten die sieben Banken 22,8 Prozent der Finnova-Aktien.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.64%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.25%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.49%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.42%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.2%
pixel