Es weihnachtet schon sehr. Die Grossbank entschuldigt sich bei ihren besten Kunden und verspricht «Unterstützung» in «unruhigen Zeiten».

In diese Richtung zielt zumindest ein Brief, den die UBS in den letzten Tagen an ihre besten Privatkunden sandte. Darin heisst es: «Das Krisenjahr 2008 hat uns mit aller Deutlichkeit gezeigt: Für das Bankgeschäft ist gegenseitiges Vertrauen unter den Partnern von grosser Bedeutung. Die UBS hat bei manchen Kunden einiges von diesem Vertrauen eingebüsst.»

Doch damit nicht genug. In dem Schreiben, das von den jeweiligen Kundenverantwortlichen persönlich unterschrieben ist, gibt sich die UBS überraschend selbstkritisch: «Es war und ist unser oberstes Ziel, Ihnen bei all Ihren Finanzfragen ein wertvoller Partner zu sein. Im aktuellen Jahr ist uns dies leider nur in begrenztem Masse gelungen.» Interessant dann auch der Seitenhieb auf die eigenen Investmentbanker in den USA. So schreiben die (Schweizer) UBS-Leute: «Wir mussten lernen, für folgenschwere Fehler einzustehen, welche die UBS als Ganzes zu verantworten hat.»

Als Fazit des Briefes gilt dann: «Es freut uns sehr, Sie auch zu unruhigen Zeiten in sämtlichen finanziellen Fragen unterstützen zu dürfen.» Als kleines Dankeschön für ihre Treue erhalten die vermögenden Privatkunden einen Adventskalender. Hinter den Törchen befinden sich allerdings keine Sujets der Weihnachtsgeschichte, sondern diverse, nüchterne Informationen über Dienstleistungen und Publikationen des UBS Wealth Management Research. Abgerundet wird das Package mit einem Wettbewerb, bei dem man einen iPod gewinnen kann.

Mit einer landesweiten Imagekampagne ging die UBS letzte Woche auch in die Offensive. Auffallend dabei: Das vertraute Schlüssellogo mit den drei roten Buchstaben fehlte in den Anzeigensujets. Offenbar soll der angeschlagene Markenname erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder erscheinen. Priorität hat nun der reine Vertrauensgewinn in die Bank.

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