Der geplante Verkauf der Private-Banking-Sparte von ING verlief bisher schlecht. Der holländische Konzern forderte einen zu hohen Preis.

Unlängst gab der angeschlagene holländische Finanzkonzern ING bekannt, seine Aktivitäten im Private Banking in Asien und in der Schweiz zu verkaufen, um frisches Kapital zu erhalten. Rasch waren auch verschiedene Interessenten zur Stelle, die sich die rund 30 Milliarden Franken an Kundengeldern sichern wollten.

Dazu gehörten unter anderem auch zwei Schweizer Institute: die Bank Julius Bär und die Credit Suisse. Neben zählten auch Standard Chartered, die DBS-Gruppe aus Singapur und der HSBC-Konzern.

Gut 6 Prozent für die Assets?

Allerdings ist es bisher nicht wie geplant zu einem Verkauf gekommen, da – wie es in der Branche heisst – die Preisvorstellungen von ING doch sehr ambitiös sind. Offenbar sollen knapp 2 Milliarden Franken gefordert worden sein. Das wären gut 6 Prozent der Assets under Management. Ein stolzer Preis, angesichts der Tatsache, dass derzeit für entsprechende Kundengelder 0,5 Prozent bis maximal 2 Prozent bezahlt werden. Dem Vernehmen nach zahlte beispielsweise die Bank Vontobel ein halbes Prozent für die Assets der Commerzbank.

Vor diesem Hintergrund erstaunt es auch nicht, dass sich verschiedene Interessenten bereits wieder zurückgezogen haben. Dazu gehört auch die Credit Suisse sowie nun auch die Bank Standared Chartered. Noch im Rennen sind dagegen Julius Bär, die DBS-Gruppe, wohl aber nur für den asiatischen Teil, sowie der HSBC-Konzern. Letzterem werden nunmehr die grössten Chancen attestiert.

Die Bank Julius Bär hat derzeit 10 offene Stellen ausgeschrieben.

 


 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.46%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.18%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.81%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.29%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.25%
pixel