Der Ex-UBS-Mann und heutige Chef Private Wealth der Deutschen Bank droht mit der Übernahme von Sal. Oppenheim ins Abseits zu geraten.

Als Pierre de Weck vergangene Woche beim Business Club Zürich ein Referat über den Schweizer Finanzplatz hielt, hätte man dies auch als Bewerbung in der Branche interpretieren können. Denn der Schweizer droht bei seinem jetzigen Arbeitgeber, der Deutschen Bank, ins Hintertreffen zu geraten. Der 59-jährige Pierre de Weck ist seit 2002 Mitglied des Group Executive Committee und Head of Private Wealth Management.

Der Grund dafür ist die in grosse Schwierigkeiten geratene deutsche Privatbank Sal. Oppenheim, welche von der Deutschen Bank in mehreren Schritten gerettet respektive übernommen werden soll. Wie Deutsche-Bank-CEO Josef Ackermann vor einigen Tagen an einem Empfang in einem Zürcher Zunfthaus bestätigte, läuft die sukzessive Beteiligungsnahme ganz nach Plan und sollte Anfang Oktober weiter kommuniziert werden.

Enormes Know-how aus Köln

Die Übernahme von Sal. Oppenheim bringt es allerdings auch mit sich, dass die gestandenen Private Banker der noblen Bank aus Köln – heute allerdings mit Sitz in Luxemburg – schon bald auf der Payroll der Deutschen Bank stehen werden. Kommt noch hinzu, dass deren Know-how trotz der enormen Verluste in jüngster Zeit, nach wie vor enorm wertvoll ist.

Deshalb deutet einiges darauf hin, dass ein Sal.-Oppenheim-Spitzenbanker die gesamte Führung des Private-Wealth-Managements bei der Deutschen Bank übernehmen könnte. Dies wäre wohl auch ein geschickter Schachzug, damit die Leute von Sal. Oppenheim bei der Annäherung an den Deutsche-Bank-Koloss nicht ganz das Gesicht verlieren.

Personalrochade nicht ausgeschlossen

Eine Personalrochade würde allerdings bedeuten, dass Pierre de Weck ins Abseits geriete. Bislang ist es ihm auch nicht gelungen, im Private Wealth Management der Deutschen Bank echte Akzente zu setzen. So besehen ist eine Rückkehr in die Schweiz nicht ganz auszuschliessen.

Die Deutsche Bank hat derzeit keine offenen Stellen in der Schweiz ausgeschrieben.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.49%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.11%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.93%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.22%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.25%
pixel