Das Tiefzinsumfeld und die zahllosen Risiken machen das Geschäft mit Firmenkrediten schwierig. Umso wichtiger ist es den Banken, dass ihre Schuldner vor Ort von Profis überwacht werden. Was diese alles können müssen.

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Im heutigen Tiefzinsumfeld stehen Firmen zahlreiche Geldquellen offen, und die für die Kapitalaufnahme verwendeten Instrumente werden immer komplexer. Damit steigen das Risiko für die Gläubiger, den Überblick zu verlieren und von einer Pleite überrascht zu werden.

Gerade die Gläubiger-Banken bringen deshalb zunehmend einen Manager-Typ ins Spiel, der den Finanzierungsprozess für sie überwachen und bei Gefahr frühzeitig eingreifen soll: den Chief Restructuring Officer, kurz CRO.

Firmenretter bleiben gefragt 

Eine am Dienstag publizierte Studie des Beratungsunternehmens Roland Berger kommt zum Schluss: Beauftragt werden die Restrukturierungsprofis mehrheitlich von Banken. Und CRO sind gefragter denn je – auch in der Schweiz. Gut 57 Prozent der rund 100 Befragten in jener Zunft erwarten denn auch mehr Einsätze in den kommenden zehn Jahren.

Hinzu kommt: Im Zuge des härteren Wettbewerbs auf Anbieterseite und höherer Anforderungen auf Kundenseite hat sich über die Jahre auch das Fähigkeitsprofil des so genannten Chief Restructuring Managers (CRO) gewandelt.

Das muss heute ein CRO heute können: 

Transformieren statt sanieren: Während CROs früher hauptsächlich für die Sanierung von Unternehmen eingesetzt wurden, müssen sie heutzutage ihre Charge rechtzeitig transformieren, so dass erst gar keine Rettung notwendig wird.

Für den CEO einspringen: Im Fokus jenes Manager-Typs stünden der gesunde Teil des Unternehmens und die Frage, wie dieser wieder wettbewerbsfähig gemacht werden könne. Der CRO muss somit das gesamte Spektrum unternehmerischer Aufgaben beherrschen, so die Umfrage. Auf diese Weise werde die CRO zu Kurzzeit-CEO, die im Zentrum eines Netzwerks unterschiedlicher Stakeholder wie zum Beispiel Banken oder Gewerkschaften agieren.

Die Balance halten: Der CRO sollte ein besonderes Profil-Mix hinsichtlich Persönlichkeit, Kompetenz und Organisation aufweisen. Seine Aufgabe sei es, Gegensätzliches zu vereinen sowie selbstbewusst zu handeln, ohne arrogant zu wirken. Branchenkenntnisse und juristisches Wissen seien dabei von Vorteil, befanden die befragten Strukturierungs-Profis. 

Leise verschwinden: Damit der Einsatz des CRO vom Erfolg gekrönt sei, sollten die Auftraggeber im Vorfeld klare Kriterien formulieren, an denen sich sein Wirken messen liesse. Laut der Umfrage endet der Einsatz eines CRO idealerweise dann, wenn er sich selbst überflüssig gemacht hat.

 

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