Der Chef des Aufsichtsrats der Deutschen Bank soll den Anstoss zur Beschattung des Aktionärs Michael Bohndorf gegeben haben. Dies besagt ein interner Bericht.

Ein Gutachten der Kanzlei Cleary Gottlieb Steen & Hamilton sollte Licht in die Datenaffäre der Deutschen Bank bringen. Diesem zufolge ist der Chef des Aufsichtsrats weitaus mehr in die Sache verwickelt, als er bisher behauptete, berichtet das «Handelsblatt».

Bis anhin hatte Clemens Börsig stets darauf beharrt, dass weder der Vorstand noch der Aufsichtsrat etwas von den «illegalen Aktionen» der Ermittler gewusst hätten. Der Cleary-Bericht hingegen zeigt auf, dass Börsig über die Bespitzelungen gewusst habe, und dass ihn die Details zu den Ermittlungsmethoden schlicht und einfach nicht interessiert hätten.

Zwei Klagen am Laufen

Derweil klagen zwei ehemalige Deutsche-Bank-Angestellte gegen den Finanzkonzern: der Ex-Sicherheitschef Rafael Schenz und der frühere Investor-Relations-Chef Wolfram Schmitt. Beide wurden im Rahmen der Datenaffäre von der Deutschen Bank entlassen.

Die beiden Kläger können nun den Cleary-Bericht beiziehen. Dieser entlastet beide Entlassenen. Denn im Bericht heisst es, dass Börsig Schmitt explizit dazu angehalten habe, gegenüber Bohndorf aktiv zu werden.

Clemens Börsig wusste vieles

Der Auftrag an Privatdetektive kam schliesslich von Rafael Schenz. Dieser hat aber Börsig über seine Aktionen stets im Bilde gehalten, heisst es im Bericht weiter. Auch sei die Rechtsabteilung zu jedem Zeitpunkt über das Vorgehen informiert gewesen.

Die Deutsche Bank liess bisher verlauten, dass die Rechtsabteilung nicht über die Sache informiert gewesen sei. Personelle Konsequenzen blieben der Abteilung daher erspart. Clemens Börsig ist anscheinend tiefer in die ganze Angelegenheit verwickelt, als er es bisher zugegeben hat.

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