Deutschlands grösstes Finanzinstitut leitet einen Grossumbau ein und will dabei die Kosten massiv senken. Zahlreiche Filialen werden zudem dicht gemacht, Jobs stehen auf dem Prüfstand.

Nach den Quartalszahlen am Sonntag liefert die Deutsche Bank Informationen zur Konzernstrategie nach. Dazu gehört ein drastisches Sparprogramm. Bis 2020 will die Deutsche Bank die operativen Kosten um zusätzlich 3,5 Milliarden Euro pro Jahr senken, wie das Institut am Montag mitteilte.

Die Investmentbank soll sich nach Konzernangaben noch stärker aus margenarmen Geschäftsfeldern zurückziehen, die Bilanz der Sparte soll um etwa 200 Milliarden Euro reduziert werden. 

Wie viele Jobs von den Einsparungen betroffen sind, liess der Konzern noch offen. Zum Sparprogramm gehört auch die Schliessung von Filialen. Demnach sollen in den kommenden zwei Jahren von den insgesamt 700 Niederlassungen bis zu 200 geschlossen werden, hiess es weiter.

Digitalisierung stärken

Auch durch Effizienzsteigerungen etwa über eine stärkere Digitalisierung der Geschäfte und den Rückzug aus unprofitablen Bereichen will das Geldhaus sparen.

Die Deutsche Bank trennt sich auch von der Postbank, bei welcher sie vor sieben Jahren eingestiegen war. Möglich ist laut der Bank ein Komplettverkauf der Postbank oder der Verkauf von Aktienpaketen über die Börse.

Umbau verschlingt Milliarden

Für den Umbau muss das Unternehmen auch Geld in die Hand nehmen. Die Bank rechnet mit einmaligen Umsetzungskosten in Höhe von 3,7 Milliarden Euro.

Das Renditeziel für den Konzern senkten die beiden Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen auf mehr als zehn Prozent nach Steuern, bislang wurden zwölf Prozent angepeilt - aber nie erreicht.

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