Der grosse Wurf in der Digitalisierung werde den traditionellen Banken mit den jetzt verfübaren fragmentierten Insellösungen nicht gelingen, behauptet Thomas Dapp von der Deutschen Bank. Wie sieht also eine kundenfreundliche Plattform aus? Was muss sie können?

Zahlreiche Banker wollen den Siegeszug des Internets und der Digitalisierung von Finanzdienstleistungen noch immer nicht wahrhaben. Doch manche Institute besitzen immerhin die Kraft, die Veränderungen zu erkennen. Sie arbeiten mit Einsatz und erheblichen Investitionen an ihren Strategien und Anwendungen für die Zukunft.

«Das reicht nicht», schreibt Thomas Dapp, Ökonom im Think Tank der Deutschen Bank, in einer Studie: «Der grosse Wurf wird den traditionellen Banken mit den jetzt zu beobachtenden, fragmentierten Insellösungen nicht gelingen.»

Alles muss harmonisch ineinandergreifen

Das grosse Manko sei, dass es den Banken bislang nicht gelungen sei, ein «digitales Ökosystem» zu schaffen. Dapp damit: «Es genügt nicht, technologische Anwendungen zu adaptieren und zu integrieren.»

Digitale Ökosysteme zeichneten sich dadurch aus, sagt Dapp, dass bei ihrer Infrastruktur Hard- und Software harmonisch ineinandergriffen, wie das beispielsweise Apple mit seinen Produkten mustergültig vormache und die Kunden für sich einnehme, weil die Geräte einfach und intuitiv zu bedienen sowie personalisiert seien.

Eine moderne, plattformbasierte Online-Bank könnte gemäss Dapp demnach so aussehen:

Onlinebank 500

Die Merkmale:

  • Im Mittelpunkt eines digitalen Banken-Ökosystems steht der Kunde mit seinem sicheren Online-Konto.
  • Von dort aus sind zahlreiche Dienste abrufbar, hauseigene und externe, die sich angedockt haben.
  • Der Zugang zu diesen Diensten erfolgt über einen Banking-App-Store.
  • Banken müssen im Hintergrund mit zahlreichen anderen Anbietern vernetzt und über Verträge verbunden sein.
  • Der Kunde erhält einen individuell gestaltbaren und selbstlernenden Finanz-Assistenten zur Seite gestellt, der ihn unterstützt. Apple hat «Siri», Google hat «Google Now», Banken brauchen eine «Mrs. Moneypenny» (Bild ganz oben).

Zurück zu den digitalen Ökosystemen: Es ist nicht so, dass es keine internationalen Finanzdienstleister gibt, die solches schon aufgebaut haben. Nur sind es keine traditionellen Finanzdienstleister, sondern Internetunternehmen, welche die Chancen in diesem Bereich packen.

Hier ein Überblick des Angebots – in dem Banken fehlen:

Payment Anbieter 500

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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