Der Mitgründer und CEO der Zürcher Derivate-Spezialistin erklärt in einem Interview, was von Gerüchten über seinen Rückzug von der Unternehmensspitze zu halten ist. Und er äussert sich zum Geschäft im aufstrebenden Singapur.

Senkrechtstarter wie Jan Schoch (Bild) kennt der Schweizer Finanzplatz nur wenige. Mit 30 Jahren gründete der heute 38-Jährige den Derivate-Spezialisten Leonteq (ehemals EFG Financial Products) mit. Heute ist die Firma über 1 Milliarde Franken wert und er selber hundertfacher Millionär. Schoch schaffte es damit als jüngstes Mitglied in die Liste der 300 reichsten Schweizer des Wirtschaftsmagazins «Bilanz».

Entsprechend wurde in der Branche immer wieder über seine weiteren beruflichen Pläne spekuliert: Denn was tut einer, der so jung schon so viel erreicht hat?

Leonteq steht noch am Anfang

Noch mehr: In Investorenkreisen wurde offenbar die Forderung laut, dass sich die Leonteq-Gründer um Schoch aus dem aufstrebenden Unternehmen zurückziehen und die Gesamtverantwortung auf andere übertragen sollten, wie Schoch nun in einem Interview mit der Schweizer «Finanz und Wirtschaft» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete.

Doch laut Schoch ist es dazu noch viel zu früh. Man stünde mit Leonteq vielmehr noch am Anfang der Entwicklung. Dies zeigten die noch kleinen Marktanteile im Banken- und Versicherungsgeschäft, so Schoch weiter.

Neue Plattform in der Hinterhand

Noch ein weiteres Gerücht sprach Schoch an: Dass er sich auf privater Basis an einer Bank beteiligen würde. Doch dies stimme so nicht, sagte er gegenüber der Wirtschaftszeitung. Vielmehr investiere er zusammen mit Partnern in den Aufbau einer IT-getriebenen Plattform, um Unternehmer bei der Vermögens-, Liquiditäts- und Risikodarstellung zu unterstützen.

Hier gebe es derzeit kein überzeugendes Angebot im Markt, sagt Schoch.

Der gebürtige Appenzeller und Vater von drei Kindern engagiert sich auch in seiner Heimat. So amtet er als Verwaltungsratspräsident der nach ihm benannten Jan Schoch Immobilien AG in Appenzell. Und vor einem Jahr tat er sich mit Partnern zusammen, um das altehrwürdige Hotel-Restaurant Bären in Gonten AI zu retten. Die Rennovationen wurden kürzlich abgeschlossen.

Die Sonne geniessen

Trotz Schochs nebenberuflichen Aktivitäten bekennt er sich weiterhin voll zu seiner Firma: «Mein voller Fokus ist und bleibt Leonteq.» Um die Erfolgsgeschichte weiterzuspinnen, sei die Expansion der hauseigenen Derivate-Plattform zentral.

Ende März hatte Leonteq bekannt gegeben, zusammen mit der Singapurer Partnerbank DBS eine Multi-Issuer-System für den Vertrieb von Anlageprodukten in Asien realisieren zu wollen, wie auch finews.ch berichtete.

Schoch lobt die Kooperation mit DBS in den höchsten Tönen. Zur «Finanz und Wirtschaft» sagte er, man profitiere vom «erstklassigen Namen» der DBS und könne sich um Mandate in der Region bewerben. Wohlwissend, dass solche Partnerschaften auch trübe Zeiten bedeuten könnten, geniesse man derzeit aber die Sonne, so Schoch. 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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