Letzten Februar wurde die altehrwürdige Basler Privatbank verkauft. Die Jahreszahlen zeigen jetzt, wo das Institut zuvor zu kämpfen hatte.

Mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft vor rund einem Jahr wurde die Basler Traditionsbank La Roche 1787 zur Publikation ihrer Jahresergebnisse verpflichtet. Der Jahresbericht ist dieser Tage erstmals verschickt worden (Dokument nur im Print) – und gleichzeitig zum letzten Mal.

Denn mit der Übernahme durch die Notenstein Privatbank verliert die 1787 gegründete Bank nicht nur ihre Selbständigkeit, sondern erhält auch eine neuen Namen. Nach Vollzug wird die Bank als Notenstein La Roche Privatbank auftreten, wie es heisst.

Verwaltungsratspräsident Johann Jakob La Roche und CEO Christoph B. Gloor sind dennoch überzeugt, «dass wir mit diesem Schritt rechtzeitig die Weichen gestellt haben».

Deutlich höhere Kosten

Tatsächlich zeigen die Zahlen nun, warum der Bankführung eine Anlehnung an einen starken Partner angezeigt erschien. Zwar fiel das Zahlenset für 2014 solide aus – insbesondere was die Kernkapitalquote anbelangt. Der Bruttogewinn und die Kundengelder waren hingegen rückläufig.

So fiel der Bruttogewinn gegenüber dem Vorjahr mit rund 21,5 Millionen Franken knapp 16 Prozent tiefer aus. Dies sei auf negative Zinserträge, ein tieferes Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft und einen höheren Geschäftsaufwand zurückzuführen, wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist.

Vor allem die zahlreichen regulatorischen Anpassungen sowie die Teilnahme am US-Programm hätten personellen Ressourcen gebunden, hiess es weiter. In der Folge kletterte das Kosten-Ertrags-Verhältnis (CIR) um 11 Prozentpunkte auf 68 Prozent. Laut der Bank ist dies aber im Branchenvergleich nach wie vor ein sehr guter Wert.

Einigung in der «leidigen Geschichte»

Leicht rückläufig im Vergleich zum Vorjahr entwickelten sich auch die der Bank anvertrauten Vermögen – und zwar um 1,4 Prozent auf knapp 6,6 Milliarden Franken. Dies sei – so die Bank – auf die Offenlegung von unversteuerten Vermögenswerten und den damit verbundenen Steuerzahlungen zurückzuführen.

Im November 2013 hat sich die Bank entschieden in der Kategorie 2 des vom US-Justizdepartement (Departement of Justice DoJ) aufgelegten Programms zur Beilegung des Steuerstreits teilzunehmen. La Roche sei diesbezüglich zuversichtlich, diese «leidige Geschichte» bald ad acta legen zu können.

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