Im Gegensatz zu anderen Finanzkonzernen baut die UBS ihre Investmentbank vor allem in den USA personell wieder aus. Sie hat auch einiges aufzuholen. Ohne eine gewisse Grösse gehe es nicht, sagt Spartenchef Andrea Orcel.

Die UBS hat relativ unbemerkt ihr Investmentbanking in den USA, insbesondere ihre M&-Aktivitäten, signifikant gestärkt. Bereits seit Beginn des letzten Jahres stockte sie ihren Personalbestand an langjährigen Investmentbankern um 25 Leute oder 20 Prozent auf, wie das «Wall Street Journal» (Artikel bezahlpflichtig) kürzlich berichtete.

Erst kürzlich sorgte die UBS mit einer Personalmeldung in diesem Zusammenhang für Aufmerksamkeit. So warb sie der Bank of Montreal ein 15-köpfiges Team an Öl- und Gasspezialisten ab, wie auch finews.ch berichtete. Sie stärkte damit das hart umkämpfte M&A-Beratungsgeschäft.

Im Gegensatz dazu hätten einige Konkurrenten in derselben Zeitperiode je ein halbes Dutzend erfahrene Investmentbanker abgebaut, hiess es weiter.

Noch mehr Personal gesucht

Offenbar will Investmentbank-Chef Andrea Orcel die Sparte in den kommenden Jahren personell noch weiter ausbauen. Und dies nicht ohne Grund: Denn es ist anzunehmen, dass die M&A-Aktivitäten weiter zunehmen, solange die Aktienmärkte steigen. Viele Firmen nutzten ihre eigenen Aktien, um andere Unternehmen zu übernehmen, heisst es weiter. 

Laut Orcel kann man kein globales Investmentbanking betreiben, ohne eine gewisse Grösse in den USA zu haben, sagt der bald 52-Jährige im «Wall Street Journal» zitiert. Allein aus diesem Markt kämen 60 Prozent der weltweiten Investmentbank-Einnahmen. 

UBS im Aufholmodus

Auch der Blick in die jüngsten Quartalszahlen der UBS zeigt eine Belebung des Investmentbanking insgesamt. So erhöhten sich die Einnahmen im Vorjahresvergleich um 56 Prozent. Und die Erträge im M&A-Geschäft kletterten um 12 Prozent.

Die Personaloffensive ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass die UBS nach der Finanzkrise auch einiges aufzuholen hat. Laut dem Analyseunternehmen Dealogic belegt die UBS derzeit den 14. Rang beim M&A-Beratungsgeschäft und im Aktienhandel sowie im Obligationengeschäft den 11. beziehungsweise den 15. Platz.

Allerdings muss man auch klar sehen woher die UBS kommt. Vor der Finanzkrise beschäftigte die Bank in der Investmentbank-Sparte fast 24'000 Personen. Per Ende letzten Jahres waren es nur noch halb so viele. Der markante Personalabbau ist der Konhzentration auf die private Vermögensverwaltung geschuldet.

 

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