Wer sich bemüht und seine Ziele erreicht, erhält einen Bonus – das ist üblich in der Banker-Welt. Wie eine Anthropologin nun herausfand, wenden dieselben Banker dieses System auch bei ihren Ehefrauen an. 

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Es hört sich bizarr an, aber offenbar entspricht es einer gängigen Praxis: Sehr gut verdienende Banker oder Fondsmanager in den USA zahlen ihren Ehefrauen einen Jahresbonus.

Wednesday Martin 160Die Kriterien sind im Prinzip dieselben, wie sie in der Finanzbranche gelten, wie die Anthropologin und Sozialforscherin Wednesday Martin (Bild links) in einem Essay in der «New York Times» beschreibt : Ziele werden vorab vereinbart, zum Beispiel über die Einhaltung des Haushaltsbudgets oder über die Noten der Kinder in der Schule.

Dasselbe Prinzip wie in der Finanzbranche

Natürlich sei die Höhe des «Ehefrauen-Bonus» auch abhängig von der Performance und dem Bonus des Ehemannes, hat Martin herausgefunden. Aber das Prinzip sei dasselbe wie in der Finanzbranche.

Die Anthropologin hat den Essay auf Basis von über 10o Gesprächen mit Ehefrauen von reichen und mächtigen Männern an der Wall Street geführt. Dazu kam es, weil ihre Familie in die Upper East Side in New York gezogen sei – eine der schicken Gegenden nahe am Central Park.

«Glamorous stay-at-home-moms»

Dort sei sie – selber Mutter – in Kontakt mit zahlreichen dieser Ehefrauen kommen. Martin bezeichnet diese als «Glam SAHMs – glamorous stay-at-home-moms»: Um die 30 Jahre alt (wobei alle rund zehn Jahre jünger aussähen), ausgebildet an Elite-Universitäten, aber ohne Beruf oder regelmässiges Einkommen.

Sie hätten drei bis vier Kinder und seien mit Hedgefonds- oder Private-Equity-Fonds-Managern verheiratet. Martin erfuhr über den «Ehefrauen-Bonus» eher beiläufig.

Bis zu 10'000 Dollar

In einem Gespräch habe ihr Gegenüber beim Kaffee die Bemerkung fallen gelassen, sie wolle sich Ende des Jahres einen Tisch kaufen, sobald klar sei, wie hoch ihr Bonus ausfalle. In weiteren Gesprächen habe sie herausgefunden, dass der «Ehefrauen-Bonus» gang und gäbe sei. Bis zu 10'000 Dollar würden bezahlt.

«Poor Little Rich Women» nennt Martin diese Frauen in ihrem Essay. So lautet auch seine Überschrift. Die Frauen bekämen durch ein solches Bonussystem zwar etwas von den Millionengehältern ihrer Männer ab.

Haushalt führen wie ein CEO

Ausserdem leisteten die Frauen auch etwas: Sie führten ihre Haushalte (es sind die diesen Kreisen meist mehrere) wie CEO, sähen immer top gestylt aus und würden ihre Körper im Fitnessstudio trimmen.

Gleichzeitig werde damit aber die Geschlechtertrennung zementiert und die Abhängigkeit gegenüber ihren Ehemännern vergrössert, kritisiert die Forscherin.

Hat Sex damit zu tun?

Tatsächlich vermutet Martin hinter dem «Ehefrauen-Bonus»-System auch andere Leistungsvereinbarungen: Die Banker würden ihre Frauen wohl für ihre sexuelle Gefügigkeit bezahlen.

Zu diesem Schluss kam Martin aufgrund von Aussagen von Frauen, die keinen Bonus erhielten. Diese hätten dann jeweils über die «Sexual Performance Metrics» gespottet.

Doch vertiefte Nachfragen nach diesem möglichen «Sex-Bonus» hätten keine zählbaren Resultate gebracht; die Frauen seien diesbezüglich sehr verschlossen geblieben. «Für Anthropologen ist das ein Beweis, dass ein Thema dann tabu ist, aber kulturell bedeutend und aufgeladen.»

 

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