Selbst gestandene Credit-Suisse-Banker zittern jetzt um ihren Arbeitsplatz in New York, weil sie möglicherweise in die Provinz ziehen müssen. Die Credit Suisse folgt damit allerdings bloss einem Industrietrend. Willkommen in Nord-Carolina.

Das Herz im US-Banking pocht eindeutig an der Wall Street respektive in New York. Aber dieses Selbstverständnis hat Risse bekommen. Denn die Miet- und Personalkosten sind im Big Apple deutlich höher als in anderen US-Städten.

Und seit Regulierung und Compliance immer höhere Summen an Geld verschlingen, haben viele Banken damit begonnen, Arbeitsplätze in New York abzubauen und sie stattdessen in der (günstigeren) Provinz anzusiedeln – so geschehen bei Goldman Sachs oder J.P. Morgan.

Reaktion auf Terroranschläge 9/11

Auch die Credit Suisse (CS) hat neben ihrem Hauptsitz in New York an der berühmten Madison Avenue ein zweites Zentrum in den USA aufgebaut: eine Geschäftszone namens Business Triangle Park in Morrisville, Nord-Carolina (Bild). Seit die Schweizer Grossbank im Nachgang zu den Terrorattacken vom 11. September 2001 dort ansässig wurde, ist die Zahl der Beschäftigten auf mittlerweile 1'600 gestiegen.

Nun ist eine weitere Aufstockung um 25 Prozent geplant, wie das «Triangle Business Journal» meldet. Der CEO Americas Robert Shafir kündigte diesen Plan anlässlich der Jubiläumsfeiern zur 10-jährigen Präsenz der CS in Morrisville höchst persönlich an.

Auch Top-Leute betroffen

In New York kommt diese Nachricht ganz und gar nicht gut an. Denn Shafir will jetzt auch «High-End-Jobs» aus der Finanzmetropole in die Provinz verlagern, wie er in Morrisville unmissverständlich zu Protokoll gab. Er will die erfahrenen Banker mit den High-Tech-Talenten zusammenführen, welche von der North Carolina State University kämen.

Shafir sagte weiter, Jobs mit einfacheren Funktionen würden in andere Landesteile verlegt werden. Einen Zeitplan nannte er nicht. Aber der Vollzug solle «so bald als möglich» stattfinden.

Credit-Suisse-Gebäude verkauft

Am New Yorker Hauptsitz der Credit Suisse stehen ohnehin Veränderungen an. Das berühmte Art-Deco-Gebäude an der 11 Madison Avenue hat nämlich einen neuen Besitzer, wie das Immobilien-Portal «Business Commercial Property» meldete. Die bisherigen Besitzer Sapir Organization und CIM Group hätten das Hochhaus für 2,3 Milliarden Dollar an SL Green verkauft.

Vor gut einem Jahr hatte die Credit Suisse ihren Mietvertrag um weitere 20 Jahre verlängert. Allerdings hat sie nur noch rund die Hälfte des bisherigen Büroraumes gemietet.

 

 

 

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