Der Chef der Zürcher Privatbank Julius Bär war kürzlich auf Audienz im Königshaus von Bahrain. Was dort verhandelt wurde.

«Pure Play» trifft Prinz: So könnte man das Treffen (Bild) zwischen Boris Collardi, dem Chef des Zürcher Traditionshauses Julius Bär, und Kronprinz Salman bin Hamad Al Khalifa im Riffa-Palast im Emirat Bahrain auf den Punkt bringen.

Wie einem Bericht der offiziellen «Bahrain News Agency» zu entnehmen ist, wurden bei dem Treffen vor allem Höflichkeiten ausgetauscht und die eigenen Vorzüge gelobt.

Scharia und Regulation

So erklärte der Kronprinz, wie sehr Bahrain sich bemühe, das regulatorische Umfeld zu verbessern und seinen Ruf als Zentrum für Unternehmen und Investoren zu stärken. Zudem schätze man, so der Prinz und Vize-Premier des Golf-Emirats, die Anstrengungen von Julius Bär, ihre Dienste ins Königreich zu expandieren. Besonders willkommen seien dabei die Scharia-konformen Investments, welche die Schweizer anböten.

Collardi seinerseits beeilte sich zu betonen, wie ernst sein Haus die Expansion Bahrain nehme.

Knallharter Wettbewerb

Tatsächlich kaschieren die Nettigkeiten einen knallharten Standortwettbewerb. Golfstaaten wie Bahrain, Abu Dhabi und Saudiarabien sind mit Hochdruck daran, gegenüber Dubai Boden gut zu machen. Das Emirat hatte sich früh als Private-Banking-Hub zwischen Europa und Asien etabliert und zieht weiterhin Institute aus aller Welt an.

Julius Bär wiederum erhielt als erste internationale Privatbank 2004 eine Banklizenz in Dubai und erklärte unter Chef Collardi den Mittleren Osten zur Fokus-Region. Nun ist sie gehalten, ihren Vorsprung als «first mover» zu halten, in dem sie dort in neue Märkte vordringt. Beste Beziehungen zu den örtlichen Machthabern können da nur helfen.

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