Jedenfalls nicht an der Rhone. Belegte der Genfer Bankenplatz vor zwei Jahren noch den Spitzenplatz bei der Entlöhnung von Bankangestellten, zeigt der Trend nun überraschend nach unten. Wo die Gründe dafür liegen.

Zwei Jahre reichen, um eine Trend umzukehren. Das jedenfalls legt eine Lohnumfrage nahe, die der Schweizerische Bankenpersonalverband (SBPV) zuletzt 2013 und nun dieses Jahr wieder bei seinen Mitgliedern schweizweit durchführte. Am Montag präsentierte der Verband das Resultat.

Bezüglich der Lohnentwicklung an den Schweizer Bankenplätzen kommt die Studie dabei zu einem überraschenden Befund: Wurden 2013 in Genf noch deutlich höhere Löhne und Boni bezahlt als in allen übrigen Regionen des Landes, verdienen 2015 Angestellte in Zürich nun am meisten.

Viel mehr Boni an der Limmat

So ist der Fixlohn gemäss der SBPV-Umfrage in Genf von 120‘000 Franken auf 110‘000 Franken gesunken (siehe Grafik unten). Die Boni stagnierten. Gleichzeitig stieg das mittlere Basissalär in Zürich um 2000 Franken, während die variable Vergütung gar um fast einen Drittel anstieg (siehe Grafik ganz unten).

Lohngrafik 1 500

Die deutliche Trendumkehr bei den Löhnen sucht der Verband mit dem «verschärften Wettbewerb» in den Grenzregionen zu erklären. Doch wie sich zeigt, reichen die Ursachen wohl tiefer.

Noch stärker als Zürich ist der Genfer Bankenplatz auf die Vermögensverwaltung und aufs klassische Private Banking ausgerichtet – und wurde deshalb vom Steuerstreit mit besonderer Wucht getroffen.

Lohngrafik 2 500

Streichkonzert hat begonnen

Das schlägt sich in der Rhone-Stadt in einem verstärkten Stellenabbau nieder. So gab die in die Schlagzeilen geratene HSBC Privatbank letzten April bekannt, vor Ort 260 Stellen zu steichen. Dies, nachdem der Rhonestadt in den vergangenen Monaten mit den Schliessungen und Übernahmen der Schweizer Einheiten von Leumi, der Lloyds Bank, Morgan Stanley oder von Standard Chartered bereits Hunderte von Arbeitsplätzen verlorengegangen waren.

Wenig verwunderlich zeigt auch der Trend bei den neu ausgeschriebenen Stellen nach unten. Ein Umstand, der zunehmend auf die Job-Zuversicht der Genfer Banker durchschlägt, wie auch finews.ch berichtete. Vor dieser eingetrübten Stimmung dürften deshalb viele von ihnen froh sein, ihre Stelle behalten zu dürften.

Ein Umstand, den wiederum die Arbeitgeber bei den Lohnverhandlungen zu nutzen wissen dürften.

 

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