Der CEO der Genfer UBP brachte kürzlich die Schweizer Private-Banking-Töchter einiger französischer Banken als Übernahmeziele ins Spiel. Das sehen diese nun ganz anders.

Sein Haus habe «keinerlei Absichten, die Schweiz zu verlassen». Das sagt Jean-Yves Hocher, Geschäftsleitungsmitglied der französischen Grossbank Crédit Agricole, mit allem Nachdruck. Noch mehr: Aus seiner Sicht sei die Schweiz für das Private-Banking-Metier das, was London fürs Investment Banking darstelle.

Hocher redete sich im Interview mit der Schweizer Zeitung «Finanz und Wirtschaft» (Artikel bezahlpflichtig) nicht von ungefähr in Rage. Im Markt jagen sich nämlich die Gerüchte, dass Crédit Agricole und ihr französischen Konkurrenten BNP Paribas und Société Générale die nächsten Auslandsbanken seien, die ihr Private Banking in der Schweiz verkaufen würden.

Zunder für Spekulationen

Zunder für solche Spekulationen hat ausgerechnet einer der fleissigsten Konsolidierer im Swiss Private Banking geliefert. Wie auch finews.ch berichtete, zog Guy de Picciotto (Bild), CEO der Genfer Union Bancaire Privé (UBP), jüngst in einem Interview das «Commitment» jener französischen Banken in Zweifel. «Bei den Franzosen kann man nie wissen», ätzte der UBP-Chef damals.

Da erschien es wohl Hocher von der Crédit Agricole an der Zeit, Klarheit zu schaffen. Das Crédit Agricole Private Banking verwalte in der Schweiz rund 40 Prozent der gesamten Kundengelder der Gruppe und sei verantwortlich für das Wachstum in Asien, Osteuropa sowie im Mittleren Osten, stellt er fest. In der Schweiz wiederum habe Crédit Agricole vor allem bei schwerreichen Kunden zuletzt die Neugelder steigern können, betont Hocher.

Nun muss sich zeigen, ob ihm die Branche dieses Commitment auch abkauft.

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