Die Turnaround-Phase bei der Regionalbank Valiant ist offensichtlich vorüber. Ihr Präsident, Jürg Bucher, redet schon einer nationalen Präsenz das Wort – und zieht dazu auch Übernahmen in Betracht.

Als Jürg Bucher (Bild) im Jahr 2012 bei der in schwere Turbulenzen geratenen Bank Valiant als Präsident antrat, was seine Message klar: Einfach solle das Geldhaus wieder werden. Mit einem transparentem Geschäft, das die Kunde verstünden. Eben ganz so, wie es sich Bucher von seinen Jahren als erfolgreicher CEO der Postbank Postfinance gewohnt war.

Doch wie sich zeigt, geht er nun mit der Banken-Gruppe wieder zum Angriff über. Gegenüber dem Schweizer Wirtschaftsmagazin «Bilanz» erklärte er, dass Valiant «durchaus zu einer nationalen» Bank werden könne (Vorabmeldung, Artikel nur in der Printausgabe).

Potenzial in den Städten

Das lässt aufhorchen. Unter Buchers Vorgänger Kurt Streit hatte Valiant auf Biegen und Brechen expandiert – und dabei die eigenen Aktien als «Fusionswährung» verwendet. Im Nachhinein stellte sich deren Kurs jedoch als manipuliert heraus. Ein Kurssturz und eine schwere Rüge der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) waren die Folge.

Tempi passati? Der «Bilanz» gegenüber findet Bucher jedenfalls, dass Valiant in «allen Regionen» präsent sein könne. Gerade auch in den Städten. Dazu zieht Bucher auch Übernahmen in Betracht. Die Konsolidierung im Retailbanking werde weitergehen und noch an Fahrt gewinnen, ist der Bankpräsident überzeugt. «Ich hoffe, dass Valiant zu den Gewinnern zählen wird.»

Schweizer Schwarzgeld

Wenig Illusionen macht sich Bucher bezüglich des Bankgeheimnisses. «Wir werden den Informationsaustausch auch in der Schweiz einführen müssen», zeigte er sich überzeugt. Dazu bräuchte es in der Schweiz vielleicht gar eine Steueramnestie, so Bucher. Denn: «Wir dürfen nicht blauäugig sein und meinen, dass wir in der Schweiz kein Schwarzgeld hätten.»

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