Wer sich illegal Daten beschafft, dem drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis. Die neuerliche Strafverschärfung soll laut den Befürwortern die Datensicherheit verbessern. Doch die Sicherheitslecks liegen eigentlich woanders.

Datendiebe werden in der Schweiz neuerdings mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bestraft. Bislang mussten sie bis zu drei Jahre hinter Gitter. Neu machen sich zudem auch Datenkäufer strafbar. Ihnen droht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Diese gesetztlichen Änderungen sind hierzulande seit Anfang Juli wirksam. 

Die Verschärfung geht auf die parlamentarische Initiative «Den Verkauf von Bankkundendaten hart bestrafen» (10.450) zurück.

Abschreckende Wirkung

Die Befürworter erhoffen sich eine abschreckende Wirkung, und als Folge davon einen besseren Schutz der Persönlichkeitsrechte der Kunden. Dies wiederum stärke das Vertrauen in den Schweizer Finanzplatz und erhöhe letztlich die Wettbewerbsfähigkeit, argumentieren sie.

Doch es bleibt fraglich, ob man die Datensicherheit mit der Erhöhung des Strafmasses gegen Diebe und deren Komplizen wirklich verbessert. Banken sollten stattdessen den Hebel bei ihrer eigenen IT ansetzen. Denn, möglich sind solche Diebstähle, weil die teils veralteten IT-Systeme der Finanzhäuser beträchtliche Sicherheitslecks aufweisen.

Banken sind anfällig

Gegenüber finews.ch warnte beispielsweise der Software-Ingenieur Peter Adekeye unlängst, dass mittlerweile jede Banken-IT auf Datenlecks anfällig sei, was eine grosse Gefahr für den Schweizer Finanzplatz sei.

In jüngerer Vergangenheit machten diverse Diebstähle von Hackern auch grosse Schlagzeilen, wie auch finews.ch berichtete. Mehrmals verschafften sich Betrüger illegalen Zugriff auf die IT-Infrastruktur von Banken und filterten vertrauliche Firmen- und Kundendaten heraus.

Noch mehr Überwacher

Datenlecks und Cyber-Kriminalität stellen somit für den Schweizer Bankenplatz, der sich mit einem ausgeprägten Daten- und Persönlichkeitsschutzes schmückt, eine riesige Gefahr dar. IT-Sicherheit muss daher absolute Priorität geniessen.

Viele Banken bemühen sich indessen, ihre Sicherheitsstandards zu verbessern. Die UBS beispielsweise wird ihren Bestand an «internen Polizisten» in den kommenden drei Jahren deutlich erhöhen. Diese Leute überwachen das Verhalten der eigenen Mitarbeiter und kümmern sich um die Bekämpfung von Finanzkriminalität.

Schweiz als Hub für Datensicherheit

Dass Datensicherheit ein immer wichtigeres Gut wird, haben manche Firmen schon längst entdeckt. Und sie siedeln sich vermehrt in der Schweiz an. So zügelt das Unternehmen Xapo, das sich auf die Aufbewahrung und Speicherung von Krypto-Geld spezialisiert hat, seinen Firmensitz vom Silicon Valley nach Zug. Auch Multiven, eine Firma, die Schutzprogramme gegen Cyber-Attacken entwickelt, kam letztes Jahr in die Schweiz.

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