Die Bank Vontobel steht laut Zeitungsberichten in Verhandlungen mit den deutschen Steuerbehörden über einen Vergleich im Steuerstreit. Zudem laufen Ermittlungen gegen 30 weitere Schweizer Banken. 

Das gehe aus einem intern Rundschreiben des Leiters Private Banking bei Vontobel, Georg Schubiger (Bild oben), hervor, berichten am Mittwoch die «Neue Zürcher Zeitung» (NZZ) und das deutsche «Handelsblatt» (beide Artikel bezahlpflichtig).

Die Verhandlungen zwischen Vontobel und den NRW-Behörden befänden sich noch in einer «frühen Phase», weshalb es müssig wäre über den möglichen Ausgang zu spekulieren, heisst es laut «Handelsblatt» im internen E-Mail Schubigers.

Gemäss den Zeitungsberichten stützen sich die Behörden bei ihren Ermittlungen auf die Befragungen von deutschen Vontobel-Kunden, die ihre Steuersituation via Selbstanzeige bereinigt haben. In einem zweiten Schritt würden dann die Bankberater wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung angegangen.

Weitere Banken im Visier

Laut Informationen der NZZ ermitteln die NRW-Behörden gegen «weit über 30 Schweizer Banken». Diese Zahl habe ein Vertreter der Steuerfahndung des Bundeslandes an einer Tagung genannt.

Dabei schreiben sie offenbar auch Schweizer Banken direkt an und fordern von ihnen etwa statistische Informationen über ihr Offshore-Geschäft mit deutschen Kunden. Dagegen gebe es - im Gegensatz zu früheren Ermittlungen - keine «Steuer-CD» mit gestohlenen Kundendaten des Instituts.

Beschwerde gegen deutsche Steuerbehörden

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass sich die Schweizerische Bankiervereinigung in einem Brief an Justizministerin Simonetta Sommaruga über diese Praktiken der deutschen Behörden beschwert hatte. Das Departement sieht in dem Vorgehen allerdings keine Verstösse gegen die Rechtsordnung, wie ein Sprecher damals erklärt hatte.

Mehrere Schweizer Institute haben bisher separate Vergleiche mit den deutschen Justizbehörden abgeschlossen: Die UBS hatte 2014 300 Millionen Euro bezahlt. Bereits 2011 hatten die Credit Suisse mit einer Zahlung von 150 Millionen Euro und die Bank Julius Bär von 50 Millionen Euro von einem möglichen Verfahren in Deutschland freigekauft. Vor gut einem Monat hat sich nun auch die Basler Kantonalbank (BKB) gegen eine Summe von rund 39 Millionen Euro mit den deutschen Behörden geeinigt, wie auch finews.ch berichtete. 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.8%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.86%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.36%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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