Die Genfer Bank Syz greift in den Konsolidierungsprozess auf dem hiesigen Finanzplatz ein und übernimmt das Geschäft der Royal Bank of Canada in der Schweiz.

Was Ende Juni 2015 bereits vermutet worden war, ist nun Realität: Die Genfer Bank Syz übernimmt für einen nicht genannten Preis die Royal Bank of Canada (Suisse), wie einer Mitteilung der beiden Banken vom Dienstag zu entnehmen ist.

Das Geschäft umfasst Kundengelder von rund 10 Milliarden Franken, die sich zu den total bestehenden 30 Milliarden Franken von Syz hinzu gesellen (rund 12 Milliarden Franken davon entfallen auf das Private Banking, der Rest aufs Asset Management). Das Genfer Institut avanciert damit zu einem mittelgrossen Akteur in der Schweizer Bankenszene.

Standbein in den USA

Der Deal ist für Syz insofern komplementär, als dass die RBC (Suisse) Kunden in Ländern hat, wo die Genfer bislang eher etwas untervertreten war, nämlich in Lateinamerika (60 Prozent), Afrika und im Nahmen Osten. Ausserdem, und das ist zweifelsohne sehr interessant, verfügt die RBC (Suisse) über eine Geschäftsstelle in Miami im US-Bundesstaat Florida.

Das ist ganz nach dem Gusto von Bankgründer und -besitzer Eric Syz (Bild), der bereits im vergangenen Februar in einem Interview mit finews.ch seine Ambitionen offenbarte, in den US-Markt einzusteigen. Das dürfte ihm nun fürs erste mit der RBC (Suisse) gelungen sein.

Eine sichere Bank

Die RBC (Suisse) beschäftigt gemäss jüngsten Angaben rund 130 Personen in der Schweiz. Mit der Integration in die Bank Syz dürften zweifelsohne einige Stellen verschwinden. Im Gegensatz zu einigen anderen Auslandsbanken in der Schweiz arbeitet die RBC (Suisse) auch noch profitabel. Im Geschäftsjahr 2014 wies sie einen Reingewinn von 9,9 Millionen Franken aus. Mit einem Eigenkapital von 130 Millionen Franken ist das Institut zudem relativ sicher.

Die Absicht der RBC (Suisse), sich aus dem hiesigen Markt zurückzuziehen, hatte finews.ch bereits im vergangenen November exklusiv gemeldet. Der Entscheid beruht, wie bei vielen anderen grossen Instituten darauf, sich auf weniger Märkte und Kundensegmente zu konzentrieren.

Konzentration auf weniger Märkte und Kunden

Im Fall der des RBC-Konzerns handelt es sich dabei um die Märkte Nordamerika, britische Inseln und Asien, wie George Lewis, oberster Chef der Sparte Wealth Management and Insurance, am Dienstag erklärte.

Der Deal mit Syz benötigt noch das Plazet der entsprechenden Behörden, soll aber bis im dritten Quartal 2015 vollzogen sein. Die kürzlich erfolgte Einführung der Bankensoftware-Lösung Avaloq bei Syz sowie die Auslagerung eines Teils der operativen Tätigkeiten zu B-Source werden dem weiteren Vernehmen nach die Integration der Schweizer Private-Banking-Niederlassung der RBC erleichtern.

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