Der Schweizer Derivate-Spezialist Leonteq hat im ersten Halbjahr 2015 sehr gut gearbeitet. Einzelne Gründungsmitglieder wollen ihre Aktien oder Teile davon verkaufen, im Verwaltungsrat kommt es zu Veränderungen, und in Asien baut die Bank ihre Kooperation aus.

Die als Derivate-Spezialist und Service-Partner für Anlagelösung geltende Leonteq hat im ersten Halbjahr ihren Gewinn um 45 Prozent auf 38,9 Millionen Franken (im Vorjahr: 26,8 Millionen) steigern können, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Zu verdanken ist diese Entwicklung einem höheren Transaktionsvolumen sowie dem Umstand, dass sämtliche Regionen, in denen das Unternehmen aktiv ist, zum Wachstum beitrugen. Hinzu kam, dass die Technologiepartner auf der Leonteq-Plattform ihren Anteil am Transaktionsvolumen von 50 Prozent auf 58 Prozent erhöhten, wie am Donnerstag weiter zu erfahren war.

Neue Kooperationen

Im Wachstumsmarkt Asien, wo Leonteq bereits seit November 2014 eine Zusammenarbeit mit dem regionalen Marktführer unterhält, der DBS Bank aus Singapur, erzielte das Unternehmen ein Transaktionsvolumen von 950 Millionen Franken; dabei wurden mehr als 800 DBS-Produkte über die Leonteq-Plattform vertrieben.

Vor diesem Hintergrund will Leonteq nun weitere Kooperationen mit J.P. Morgan, Deutsche Bank, Bank of Montreal und Raiffeisen Schweiz sowie der Swiss Life im Versicherungssektor eingehen, wie es am Donnerstag weiter hiess.

Wechsel im Verwaltungsrat

Auf oberster Führungs- und Aufsichtsebene wird der bisherige Präsident des Verwaltungsrats, Peter Forstmoser, an der Generalversammlung 2016 von seinem Amt zurücktreten. Sein Nachfolger soll der frühere Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz werden. Der frühere EFG-International-Vize-CEO und Finanzchef Lukas Rufli, der bereits im Aufsichtsgremium von Leonteq sitzt, soll Vizepräsident werden.

Die beiden Gründungsaktionäre von Leonteq, Jan Schoch (aktueller CEO) sowie Lukas Ruflin, haben sich ausserdem dazu verpflichtet, in absehbarer Zeit keine Aktien zu verkaufen. Zusätzlich vereinbarten sie mit der Leonteq-Grossaktionärin Raiffeisen eine weitere Haltefrist für ihre gesperrten Aktien bis Oktober 2020, wie am Donnerstag weiter zu erfahren war.

Zwei Gründer verkaufen Aktien

Im Gegensatz dazu wollen die Gründungspartner Michael Hartwig (er hat seit Oktober 2014 keine leitende Funktion mehr in dem Unternehmen) sowie Sandro Dorigo die erste ihrer insgesamt drei Tranchen an Aktien ganz oder in Teilen veräussern. Zudem verlässt Hartwig das Unternehmen.

Die Firma Leonteq ist bezüglich ihrer weiteren Geschäftsentwicklung optimistisch, bleibt sich aber möglicher Herausforderungen angesichts des fragilen makroökonomischen, Währungs- und regulatorischen Umfelds bewusst, wie es in der Mitteilung vom Donnerstag weiter heisst.

«Wir setzen nun alles daran, neue Plattformpartner sowohl umsichtig als auch effizient zu integrieren, damit unsere Kunden von unserem erweiterten Angebot profitieren können», sagte Jan Schoch am Donnerstag.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.33%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.35%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
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