Der Valiant-Chef Markus Gygax drückt in Sachen Digitalisierung aufs Gas. Die Bank lanciert eine KMU-Plattform und eine Bezahl-App.

Markus Gygax (Bild), Chef der Valiant Bank, will seine Bank ins digitale Zeitalter führen. Zu dieser Aufholjagd bringt die Bank zusammen mit der Swisscom ein Finanzportal heraus, speziell für kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitenden. Dies sagte Gygax in einem Interview mit der «Berner Zeitung».

Herauskommen soll eine Online-Buchhaltungssoftware für KMU-Kunden, welche mit dem E-Banking von Valiant verbunden sei. «Wählt also ein KMU eine Rechnung zur Erledigung aus, wird die Buchhaltung aktualisiert und die Zahlung im E-Banking ausgelöst», so Gygax.

Abschlüsse seien tagesaktuell auf Knopfdruck möglich – ohne physische Dokumente. Mitarbeiter hätten keinen Zugang zu den Buchhaltungsdaten, im Gegensatz zu den Treuhändern der Firmen, wie Valiant in einer Mitteilung am Donnerstag schreibt. Anfang 2016 soll das digitale Finanzportal auf den Markt kommen.

Bezahllösung in Kooperation

Doch die digitale Aufholjagd geht noch weiter: Im Rahmen der Kooperation mit der Swisscom will die Valiant Bank bald eine Bezahlapplikation auf den Markt bringen, wie Gygax weiter sagt. Ein konkreter Termin steht allerdings noch nicht fest, wie ein Sprecher von Valiant gegenüber finews.ch sagte.

Entwickelt habe diese Standard-Software die Swisscom. Und sie will sie auch anderen Banken anbieten. «Valiant ist einfach die erste Bank, welche ihren Kunden das Programm anbietet», so der 53-jährige Banker.

Schweizer Lösung muss her

Neben der Swisscom entwickeln bekanntlich Postfinance sowie die SIX Group solche Lösungen. Die Paymit-App der SIX hat bereits sechs Partnerbanken gewonnen, darunter die Branchengrössen UBS und Zürcher Kantonalbank, welche sich am SIX-Projekt beteiligt hatten.

Ausserdem sind nun auch Raiffeisen, die Luzerner-, Waadtländer- und die Genfer Kantonalbank dabei. Gygax meint dazu: «Die Schweizer Banken haben kaum je gemeinsam etwas entwickelt. In diesem Bereich wäre das sehr wünschenswert. Doch das ist nicht gelungen.»

Hauptsache Schweizer Lösung

Für ihn sei überhaupt noch nicht klar, welche Bezahllösung sich durchsetzen werde. Darum sei Warten keine Option. «Bei diesem Spiel ist es zentral, wie beim Schach ein paar Bauern auf dem Feld zu haben.» Und für Valiant ist es laut Gygax entscheidend, dass es am Ende eine Schweizer Lösung sein wird.

Wenn sich die Lösung mit der Swisscom nicht durchsetzen werde, müsse sich Valiant halt andere ansehen, so der Valiant-Chef.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.32%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.43%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.61%
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