Die Zahlungslösungs-Gruppe der Schweizer Regional- und Kantonalbanken Aduno war Partner der ersten Stunde bei der Bezahl-App Tapit. Nun lässt der Telekomriese Swisscom die App fallen. Aduno gibt sich dennoch kämpferisch, wie Recherchen von finews.ch zeigen.

Mit viel Medienrummel lancierte der Telekom-Riese Swisscom im Juli 2014 mit der Bezahl-App Tapit die erste digitale Brieftasche der Schweiz. Als Partner neben Swisscom und der Kreditkarten-Anbieterin Cornèrcard von Anfang an mit im Boot: Die Aduno-Gruppe, das auf bargeldloses Bezahlen spezialisierte Unternehmen verschiedener Regional- und Kantonalbanken.

Doch die Erfolge von Tapit blieben trotz einiger Marketing-Anstrengungen aus; wichtige Banken wie die UBS hielten sich zurück – und die App funktionierte auf den in der Schweiz weit verbreiteten Apple-Smartphones nicht. Die App wurde am Ende nur 10'000 mal heruntergeladen.

Wie auch finews.ch am Mittwoch berichtete, zieht Swisscom Tapit nun im Sommer 2016 den Stecker.

Befreiungsschlag noch im Winter

Bis dahin stellt auch die Aduno-Gruppe ihre Tapit-Dienste ein, wie eine Sprecherin auf Anfrage von finews.ch hin bestätigte. Auch will die Gruppe bis zu diesem Zeitpunkt sämtliche Kundendaten, die mit Tapit erfasst wurden, gelöscht haben.

Trotz des Flops von Tapit blickt man bei Aduno nach vorne. «Die Teilnahme an Tapit ermöglichte Aduno, früh Erfahrungen im Bereich Mobile Contactless Payment zu sammeln. Wie jedes innovative Projekt war auch Tapit mit Risiken behaftet», erklärte die Sprecherin.

Zudem will die Aduno-Gruppe noch dieses Jahr mit einer eigenen digitalen Brieftasche durchstarten. «Die Aduno-Gruppe ist im Rahmen des Projektes SwissALPS mit ihren Partnern aus der Kartenindustrie an der Umsetzung einer neutralen digitalen Brieftasche», heisst es.

Die neue Mobile Payment-Lösung werde voraussichtlich Ende 2015 eingeführt.

Breit kompatibel

Die neue Lösung, auf der Kreditkarten digital hinterlegt werden, ist laut Aduno breit kompatibel. So könne sowohl via PC, Tablet oder Smartphone bezahlt werden.

Ausserdem stützt sich die Applikation auf die Standards der internationalen Kartenorganisationen MasterCard, Visa und American Express. Das bedeutet wiederum, dass auch die Bezahllösungen der grossen Anbieter wie Apple Pay, Samsung Pay und Android Pay mit eingeschlossen werden können.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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