Lloyd Blankfein, der Chef von Goldman Sachs, hat für Nachwuchs-Banker einige Karriere-Tipps parat. Einer lautet: «Seien Sie ein Typ, dem man gerne hilft!»

Blankfein©Shutterstock

Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein (Bild) stammt, wie manche wissen, aus bescheidenen Verhältnissen. Als erstes schaut er deshalb jeden Morgen in den Kühlschrank, was an Essen vom Vortag übrig geblieben ist. Dies verriet der Top-Banker vor kurzem an einer Versammlung junger Banker.

Nebst dieser Anekdote aus seinem Privatleben gab der bestbezahlte Bank-Chef Amerikas den Bankpraktikanten noch weitere wertvolle Karriere-Tipps mit auf den Weg. Goldman Sachs verbreitet nun diese auch in einer Video-Botschaft.

Keine Ahnung

Blankfeins wichtigster Ratschlag: sich nicht einschüchtern zu lassen. «Als ich das erste Mal das Gebäude von Goldman Sachs betrat, hatte ich keine Ahnung, was eine Investmentbank tut», erzählt er. «Ich bin mit dem Aufzug nach oben gefahren, und da standen wie bei einem Kaufhaus an jeder Etage so Bezeichnungen wie Handel mit Vorzugsaktien oder Wandelschuldverschreibungen. Ich wusste überhaupt nicht, was das ist.»

Bevor Blankfein zu Goldman Sachs kam, hatte er ein paar Jahre bei einer Rechtsanwaltskanzlei gearbeitet. Sein Wunsch war aber, «am Weltgeschehen teilzuhaben». Im Laufe seiner Karriere gefiel es ihm dann auch, ab und zu etwas über seine eigene Arbeit in der Zeitung zu lesen, so der studierte Jurist. Seine Motivation ist: «relevant sein.»

Ein weiterer Tipp von Blankfein: nicht zu verbissen zu sein. Auch hiermit hat der Top-Manager eigene Erfahrungen gemacht.

Jeden Tag am Briefkasten

Als er in die Schule ging und sich für ein College bewarb, ging er das ganz locker an und hat sich dann wahnsinnig gefreut, als es klappte. Als er später vom College auf die Law-School wollte, schaute er hingegen jeden Tag in den Briefkasten, ob die Bewerbung angenommen worden war. Das machte ihn nervös. Er fühlte sich genötigt, ständig neue Pläne je nachdem ob er eine Zu- oder eine Absage kriegen würde.

Im Nachhinein empfiehlt er den jungen Leuten: «Machen Sie den Job gut, den Sie jetzt machen, statt immer schon an den nächsten zu denken».

Kritik ertragen können

Last but not least hat er noch ein paar allgemeine Ratschläge parat: Er empfiehlt, immer flexibel zu bleiben; ausserdem zu lernen, wie man von Kollegen profitiert, wie man selber aber auch hilfreich für Kollegen ist.

Mehrmals wiederholt er: «Seien sie lernbereit!» Dazu gehört seiner Meinung nach, Kritik zu vertragen. Und vor allem eines: «Seien Sie ein Typ, dem man gerne hilft!»

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