Der Goldpreis fällt der 1'000-Dollar-Marke entgegen. Die Nachfrage könnte noch weiter nachlassen – allerdings nicht überall.

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Marc Faber, Börsenguru und Gold-Fan mit Schweizer Wurzeln, stand jüngst ziemlich alleine da. Trotz dem Trend nach unten im Goldpreis kündigte er an, die aktuelle Schwäche dazu zu nützen, um seine Bestände auszubauen.

Wie alleine er mit diesem Ansinnen dasteht, zeigt jetzt eine neue Studie des «World Gold Council». Der Branchen-Organisation zufolge ging die Nachfrage nach Gold im letzten Quartal praktisch an allen Fronten zurück. Und das nicht zu knapp.

So sanken die Gold-Investitionen gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent. Einen vergleichsweise geringen Anteil daran hatten ironischerweise die mit Gold unterlegten Indexfonds (ETF), die von eingefleischten «Gold Bugs» gerne als «Papier-Gold» geschmäht werden. Viel grösser war der Nachfrageeinbruch bei den Goldbarren und Münzen. Die Nachfrage sank gemäss der Studie um ganze 15 Prozent.

Chinesen und Inder halten sich zurück

Regelrecht eingebrochen ist mit -14 Prozent die Nachfrage nach Goldschmuck. Insbesondere der wichtige asiatische Markt litt darunter, dass das Konsumentenvertrauen in China und Indien nachgab – auch dort geht die Furcht um, dass der Asien-Boom nächstens an Schwung verliert.

Geringer ist auch die Nachfrage nach Gold für industrielle Zecken. Sie ging um 1 Prozent zurück.

Schwellenländer greifen zu

Als einzige Goldkäufer auf weiter Flur verblieben damit die weltweiten Notenbanken und Staatsfonds. Dabei zeigt sich, dass insbesondere Zentralbanken aus Schwellenländern zugriffen. Anfang Jahr gehörte Russland so zu den grössten Käufern (siehe Grafik unten), während China kürzlich bekannt gab, seine Goldreserven seit 2009 um 57 Prozent auf 1'658 Tonnen erhöht zu haben.

Iran repatriierte 13 Tonnen des gelben Metalls, die bisher in Südafrika lagerten. Die Erlaubnis dazu erhielt das Land im Rahmen der Gespräche um das in den Medien breit abgehandelte Nuklearabkommen.

Goldkäufe im ersten Halbjahr 2015 (in Tonnen)

Gold Grafik 500