Der Credit-Suisse-Manager David Tait ist von seinem Bergsteiger-Abenteuer am K2 heil zurück. Der Investmentbanker hat am schwierigsten Berg der Welt eine Tortur erlebt, körperlich wie mental.

Das Ende der Expedition am K2, dem in Pakistan gelegenen zweithöchsten Berg der Welt, war für David Tait (Bild) eine riesige Erleichterung. Das Abenteuer ging für ihn glimpflich aus, für andere nicht.

Ein Platz in einem Armeehelikopter, der einen verletzten Bergsteiger evakuierte, war noch frei. Der Chef für Global-Macro-Produkte bei der Credit Suisse (CS) nahm ihn und flog frühzeitig nach Hause.

Sammeln für sexuell missbrauchte Kinder

Tait verliess das Basislager, ohne den Gipfel in der Tasche zu haben. Aber die Expedition war dennoch ein Erfolg. Denn Tait steigt für einen guten Zweck auf die höchsten Berge der Welt (er stand bereits fünf mal auf dem Mount Everest), wie finews.ch bereits berichtet hatte. Er sammelt Geld für die Organisation NSPCC, die sich für sexuell missbrauchte Kinder einsetzt.

Tait war selber als Kind von einem Freund der Familie sexuell missbraucht worden. Jahrelang trug er diese traumatischen Erlebnisse mit sich herum, bevor er sich mitteilen konnte. «Es war dieses Leiden, welches mir dabei half, über mich herauszuwachsen und immer mehr erreichen zu wollen», schreibt er auf seiner Webseite.

Zermürbt, verletzt, frustriert

Den K2 erreichte der Brite nicht – das Wetter machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Nicht mal einen eigentlichen Gipfelversuch konnte er unternehmen – auf einer Höhe von rund 7'500 Meter war Schluss. Der Gipfel liegt auf 8'611 Meter. Hier ein Video vom Aufstieg zum Lager 2:

Die Expedition war zermürbend gewesen. Das schlechte Wetter nagelte die Bergsteiger wochenlang, zur Untätigkeit verdammt, im Basislager fest. Steinschlag und Lawinen fegten durch die Aufstiegsroute.

Tait verletzte sich während einer Akklimatisationstour am Knie. Einem Bergsteiger zerschmetterten fallende Steine den Arm. Eine Lawine am Broad Peak, ein unmittelbarer Nachbar des K2, forderte ein Todesopfer.

Auch Mike Horn schaffte es nicht

Taits Zustand schwankte in den Tagen und Wochen zwischen Euphorie, Durchhaltewillen und dumpfer Resignation. In einem Tagebucheintrag schrieb er zum letzten Versuch, den Gipfel doch noch zu erreichen: «Ich wollte einfach nur noch weitermachen und es hinter mich bringen.»

Der schwache Trost: Niemand kam diese Saison auch nur in die Nähe des Gipfels des K2. Die Bedingungen waren schlicht zu gefährlich. Auch der schweizerisch-südafrikanische Abenteurer und Bergsteiger Mike Horn und sein Team mussten aufgeben. Ein beeindruckter Tait beschreibt Horn als «Superman». Er und sein Team seien die stärksten Kletterer gewesen, welchen er je begegnet sei.

Eine emotionale Vergewaltigung

Der CS-Manager sammelte mit seinem K2-Abenteuer immerhin über 280'000 Pfund für die NSPCC. Aber alles in allem seien die vergangenen Wochen eine «emotionale Vergewaltigung» gewesen, schreibt Tait zutiefst enttäuscht.

«Ich hätte den Gipfel den K2 liebend gerne erreicht – mehr als irgendjemand sich vorstellen kann. Die Natur hat mich des Erfolgs beraubt und die Natur will meine Schreie der Frustration nicht hören, egal wie verzweifelt und laut sie sind.»

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