Kein Bankengeschäft hat sich so gewandelt wie das Investmentbanking – es ist nur noch ein Schatten seiner ehemals aufgeblähten Strukturen. Dies lässt sich durch eine einzige Grafik veranschaulichen.

Die Restrukturierungen in den führenden Investmentbanken dauern bereits seit Jahren und haben global hunderttausende Arbeitsplätze gekostet. Und sie dauern noch an: Royal Bank of Scotland, Barclays, Deutsche Bank und wohl auch die Credit Suisse stecken noch mitten in der Reorganisations- und Schrumpfungsphase.

Insofern ist die Grafik der «Financial Times» nur eine Momentaufnahme. Aber sie zeigt, wie dramatisch der Wandel im Investmentbanking ist.


IB Grafik klein

Von den zehn führenden Banken erzielen nur noch zwei den Hauptanteil ihrer Einkünfte im Investmentbanking: Goldman Sachs und Morgan Stanley. 2007, kurz vor Ausbruch der Finanzkrise, waren es noch sechs Banken gewesen.

Unter ihnen auch die Credit Suisse, die zu den Spitzenzeiten fast zwei Drittel ihrer Einkünfte im Investmentbanking erzielt hatte. Noch heute sind es annähernd 50 Prozent. Die UBS ist mittlerweile bei rund 30 Prozent angelangt.

Von 6,2 auf 2,4 Milliarden geschrumpft

Die UBS ist wohl auch die Bank, die sich am radikalsten von ihrem früheren Anspruch verabschiedet hat. Sollte sie noch unter Marcel Ospel zum führenden Institut an der Wall Street werden, ist die Strategie heute mit dem Fokus auf das Wealth Management eine ganz andere.

Ein Vergleich der Einkünfte aus der Investmentbank im zweiten Quartal 2007 mit denen des zweiten Quartals 2015 macht dies deutlich: 6,2 Milliarden Franken waren es vor acht Jahren gewesen. 2,4 Milliarden Franken waren es zuletzt gewesen.

Ganz unterschiedliche Strategien

Während die neuen Regulierungsvorschriften alle Banken in etwa gleich treffen, gehen die Institute alle unterschiedliche Wege. Wobei schon verschiedentlich eine grosse Bewegung festgestellt worden ist, auch bei finews.ch: Europas Banken sind auf dem Rückzug, die US-Banken springen in die Lücken und gewinnen Marktanteile.

Diese Grossbewegungen in der internationalen Bankenlandschaft haben zu sehr divergent ausgestalteten Strategien der einzelnen Banken geführt, mit ebenso unterschiedlichen Investmentbank-Abteilungen. Es haben sich zwei Richtungen herauskristallisiert: Investmentbanken sind zu Produkteküchen und Lösungszentren für entweder das Privatkunden- oder das Firmenkundengeschäft geworden.

Die Investmentbank ist Geschichte

Einzelne Häuser, wie beispielweise Morgan Stanley, haben nochmals eine andere Strategie gewählt. Mit dem Kauf von Smith Barney wurde die Wall-Street-Grösse zu grössten US-Retail-Brokerin. Womit auch die Auslastung im Aktiengeschäft der Investmentbank wieder gewährleistet war.

Einen gemeinsamen Nenner gibt es noch: Die Investmentbank, die alle Disziplinen und jeden Kundenwunsch abdeckt, ist Geschichte.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.31%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.8%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.91%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.36%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.62%
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