Eine der grössten Banken Chinas will sich im Nachbarland niederlassen und hegt ehrgeizige Expansionspläne. In der Schweiz wartet man noch immer auf die Ankunft der China Construction Bank.

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Die Bank of China, immerhin die viertgrösste Bank der Volksrepublik, fasst Fuss in der österreichischen Hauptstadt Wien, wie verschiedene asiatische Medien am Donnerstag berichteten.

Alle dazu erforderlichen Unterlagen seien eingereicht und die notwendigen Beschlüsse gefasst worden, hiess es weiter. Um der Sache zum Durchbruch zu verhelfen, stattete der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer den Chinesen im vergangenen Mai sogar einen Besuch ab. Dabei sollen offenbar auch Details zur Filialgründung in Wien besprochen worden sein.

Mit der Ankunft in Wien führt die Bank of China ihre forsche Europa-Expansion fort. Ende August meldete die Nachrichtenagentur «Reuters» die Eröffnung einer Filiale in Prag. In Polen und Ungarn ist das Finanzunternehmen bereits präsent. Weltweit unterhält die Bank of China nun schon rund 600 Niederlassungen.

Finma liess Bank of China offenbar abblitzen

Dieselbige Bank wollte vor gut drei Jahren auch im «Bankenland» Schweiz Fuss ihre Präsenz ausbauen, nachdem sie vier Jahre lang eine Niederlassung für Vermögensverwaltung in Genf unterhalten hatte. Allerdings kam das Geschäft nie richtig auf Touren und wurde im Juli 2012 an Julius Bär verkauft.

Die Gründe für den Rückzug der Chinesen aus der Schweiz waren neben kulturellen Differenzen offenbar auch ein Streit mit der Finma. «Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Bank of China ihre Geschäftstätigkeit über das Private Banking hinaus erweitern wollte, aber dazu die aufsichtsrechtliche Bewilligung nicht erhielt», sagte Martin Maurer, Geschäftsführer des Verbands der Auslandbanken in der Schweiz, damals zur «Handelszeitung».

Hoffen auf die CCB

Nun kriegt die Schweiz mit der China Construction Bank (CCB) demnächst eine zweite Chance: Im Zusammenhang mit dem geplanten Renminbi-Hub will sich nämmlich die CCB noch in diesem Jahr in der Schweiz niederlassen, wie im März bekannt geworden war. Die Bank hat inzwischen eine entsprechende Lizenz bei der Finma pendent. 

Wie es in Finanzkreisen heisst, soll das Gesuch auch bewilligt werden. Aus diplomatischen Gründen sei es jedoch der chinesischen Seite überlassen, diese Premiere in den Finanzbeziehungen der beiden Länder demnächst als erste zu vermelden, wie finews.ch berichtete.

Schweizer Delegation im Peking

Der Deal ist aber offenbar noch nicht in trockenen Tüchern. Angeblich geriet der Prozess ins Stocken. Eine hochkarätige Finanz-Delegation bestehend aus Vertretern des Staatssekretariats für Finanzfragen (SIF), der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg), der Finma und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) reisten Anfang September nach Peking, eines der Traktanden in den Gesprächen mit den chinesischen Behörden war denn auch die CCB, wie Recherchen von finews.ch ergaben.

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