Die Schweizer Banken arbeiten kräftig an den Wachstum des Schweizer Finanzplatzes, sagt Banken-Präsident Patrick Odier.

Patrick Odier (Bild) und Claude-Alain Margelisch, der Präsident und der CEO der Schweizerischen Bankiervereinigung, haben am diesjährigen Bankiertag ihren Aufforderungen nach mehr und schnelleren Aktionen in Bundesbern für den Erhalt und die Förderung des Schweizer Finanzplatzes Nachdruck verliehen.

Von Politik und Behörden erwarte der Bankensektor die dringend nötige Unterstützung bei der Gestaltung optimaler rechtlicher, steuerlicher und regulatorischer Rahmenbedingungen, sagte Odier gemäss Mitteilung. Insbesondere die Empfehlungen der Expertengruppe Brunetti seien rasch umzusetzen, die unter anderem eine frühere Antizipation von Regulierungsbewegungen im Ausland forderte.

Schneller, besser und früher

CEO Margelisch wurde in seinen Ausführungen deutlicher: Die Schweiz hinke hinterher und müsse regelmässig eben erst verabschiedete Regeln erneut an das internationale regulatorische Umfeld anpassen, das sich viel schneller bewege.

Die Bundesbehörden sollten sich mit den ausländischen Regulatoren und Finanzplätzen besser koordinieren und die hiesigen Banken so früh als möglich in neue Projekte miteinbeziehen.

Unabhängige Prüfstelle für Regulierungsfragen

Fortzu Anlass für Kritik gibt es bei der Bankiervereinigung am Regulierungsprozess: Margelisch stellte die Forderung nach systematischen und methodisch sauberen Vorgehen. Der Vorschlag: Es solle eine unabhängige Prüfstelle für Finanzmarktregulierung eingerichtet werden.

Diese würde alle Aspekte des Regulierungsprozesses kritisch hinterfragen und so den Regulierern «besser auf die Finger» schauen, so der Verbandschef.

Wo bleibt der freie Marktzugang?

Ganz zu vorderst im Forderungskatalog der Bankiers ist aber nach wie vor der freie Markzugang in der EU. Gleichzeitig müsse sich die Schweiz dafür engagieren, mit Anerkennung von Äquivalenz in technischen Dossiers und Differenzierung im Inland Verbesserungen zu erreichen.

Würden die offenen Fragen in Bezug auf die EU nicht gelöst, so Odier, riskiere die Schweiz, «dass ein gewichtiger Anteil an Wertschöpfung und Arbeitsplätzen ins Ausland verlagert wird».

Verantwortung liegt in Bern

Gleich klingt es in Bezug auf die Umsetzung des Automatischen Informationsaustausches (AIA): Auch die anderen Finanzplätze müssten die internationalen Standards in Steuerfragen einhalten, so der Verbandspräsident.

Die Banken kommen ihrer Aufgabe, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, hingegen nach, so Odier. Er nennt die Stärkung des Asset Managements, die Etablierung des Renminbi-Hubs sowie die Förderung von Rahmenbedingungen für ein digitales Ökosystem. «Wir arbeiten laufend an den Wachstumsmotoren von morgen,» hielt Odier fest.

In Bern sehen die Bankier offenbar nicht dasselbe Engagement für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. «Die politische Verantwortung für das Vorgehen der Schweiz trägt Bern, nicht die Banken», sagte Margelisch.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.82%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.4%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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