Der UBS-Verwaltungsrat verliert 2010 zwei starke Figuren. Das Kandidatenkarussell dreht sich. Peer Steinbrück ist der originellste Vorschlag.

«Die UBS wäre was für Steinbrück», sagt der deutsche Top-Headhunter Dieter Rickert. Im Gegensatz zu den phantasielosen Nachplapperern aus der Politik, die für Topjobs nicht vermittelbar seien, hat der SPD-Politiker etwas zu bieten.

Der 62-jährige Ökonom bringe internationale Erfahrung mit, habe Führungsqualitäten und sei hochintelligent. Das seien Qualitäten, die im UBS-Verwaltungsrat gefragt seien, wird Rückert in der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» zititert.

«Kavallerie»-Konflikt kein Handicap

Dass sich Steinbrück mit der Schweiz und Liechtenstein angelegt habe, sieht er nicht als Handicap. Steinbrück solle ja nicht als Politiker in die Schweiz. Ob sich gerade der harmoniebeflissene UBS-VR-Präsident Kaspar Villiger eine streitbare Persönlichkeit wie den scheidenden deutschen Finanzminister in sein Gremium wünscht?

«Wenn der Chef der UBS das sportlich genug sieht, dann ruft er ihn an» sagt Rickert. In den Verwaltungsrat einer Grossbank passt er perfekt.» Die «NZZ am Sonntag» hat sich vor den Bundestagswahlen verblüffenderweise gewünscht, dass uns Steinbrück erhalten bleibt. Wenn nun nicht mehr als Politiker, so dann halt als UBS-VR?

«Späterer Zeitpunkt»

Sergio Marchionne und Peter Voser scheiden im April 2010 aus dem Verwaltungsrat der UBS aus. «Über die Nachfolge für die beiden scheidenden Mitglieder des Verwaltungsrates wird UBS zu einem späteren Zeitpunkt informieren», teilte die Bank am 29. September mit.

Unter den verbleibenden Mitgliedern im zwölfköpfigen Gremium (Sally Bott, Michel Demaré, Rainer-Marc Frey, Bruno Gehrig, Ann F. Godbehere, Axel P. Lehmann, Helmut Panke, William G. Parret, David Sidwell) gibt es reichlich Finanzkompetenz. Die neuen müssen also nicht aus der Finanzbranche rekrutiert werden. Das sollte die Aktion erleichtern – und hoffentlich beschleunigen.


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